"vote the a**holes out"

Patagonia startet Anti-Trump-Kampagne

Patagonia versieht Bekleidungs-Etiketten mit deftiger Botschaft an Klimaleugner.

Patagonia startet Anti-Trump-Kampagne
© Outlander Magazine, Twitter

Der Outdoorbekleidungshersteller Patagonia setzt mit speziellen Etiketten ein alles andere als subtiles Zeichen gegen US-Präsident Donald Trump und andere Politiker jeder Partei, die die Klimakrise leugnen.

"Vote the a**holes out" - also "Wählt die A*****löcher ab" - steht auf dem Etikett geschrieben, das derzeit für Aufsehen sorgt. Das Etikett soll laut eines Markensprecher tatsächlich in die organischen Stand-Up-Shorts genäht worden sein, die Patagonia seit 1973 herstellt.

Ein Foto des Labels mit ebenjener Aufschrift machte auf Twitter die Runde und sorgte für Spekulationen über dessen Echtheit. So fragte die Republikanerin Ana Navarro-Cárdenas: "@Patagonia, könnt ihr bitte bestätigen, dass die echt sind? Denn ich bin kurz davor eure Parkas in allen verfügbaren Farben zu bestellen ... und ich lebe in Miami."

Patagonia setzt sich seit Jahren verstärkt für den Umweltschutz ein. 2017 verklagte die Marke bereits die Trump-Administration, um nationale Denkmäler zu schützen; Geld, das das Unternehmen durch Steuersenkungen der Trump-Administration gespart hatte, wurde an verschiedene Umweltgruppen gespendet.

Laut Patagonia-Pressesprecherin Tessa Byars soll Firmengründer Yvon Chouinard den Slogan "vote the a**holes out" bereits seit mehreren Jahren immer wieder sagen. Er beziehe sich damit auf Politiker jeder Partei, die die Klimakrise leugnen oder missachten und die Wissenschaft ignorieren, nicht weil sie sich dessen nicht bewusst sind, sondern weil sie ihre Taschen mit Geld von Öl- und Gasinteressenten füllen.

Übrigens: Laut Corley Kenna, dem weltweiten Kommunikationsdirektor von Patagonia, sind die Shorts bereits ausverkauft.

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12 Kommentare

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Antelao78

"Naiver Gretajünger": Nun ja, da ich nicht weiß, mit welchen Argumenten "Rex Kramer" seine jeweiligen Standpunkte vertreten hat (und ich mir jetzt auch nicht die Mühe mache, dies alles zu suchen und zu lesen), würde ich dennoch keine Festlegung treffen, welche Partei er wählt. Und das tut hier auch nichts zur Sache. Es geht um Argumente in der Sache, nicht um eine pauschale Abqualifizierung von Diskutanten. (Irgendwie scheint mir dies bei Ihren Urteilen über "Rex Kramer" und Trump nach dem selben Muster abzulaufen.)

Inwieweit sein Name hier auf die von Ihnen behauptete TV-Satire von John Landis aus dem Jahre 1977 (das habe ich gerade nachgeschaut!) zurückgeht, kann ich nicht beurteilen. Spielt m.E. auch keine Rolle in diesem Zusammenhang.

Sie finden die Aktion von Patagonia offenbar deshalb gut, weil sie sich mit Ihrer politischen Meinung deckt. Fein, das ist nicht zu beanstanden. Menschen wie Sie will das Unternehmen nämlich erreichen.

Ein Wirtschaftsunternehmen will in erster Linie verkaufen. Man surft eine politische Welle, um die Marke erfolgreicher zu machen. Da mag man tatsächlich dahinterstehen oder sich nur opportunistisch anpassen. Wenn es gegen die wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens ginge, wenn man damit ein wirtschaftliches Risiko einginge, würde man dies sicher nicht tun.

Bei der Kundschaft eines Outdoorbekleidungsunternehmens mag man mit einiger Berechtigung mehrheitlich Menschen vermuten, die, wie Sie, gegen Trump eingestellt sind. Dabei mag ein Punkt sein, dass in diesem Lager eine Überzeugung besteht, dass man die Klimaveränderung stoppen könne und müsse. Deshalb setzt Patagonia als vorgeblich "nachhaltiges Unternehmen" genau auf diese Zielgruppe. Und wirbt mit solch einer Aktion um seine Zielgruppe.

Unabhängig davon kann man über den Stil und die Methode streiten. Eine juristisch verbotene Beleidigung ist eine juristisch verbotene Beleidigung. Und wenn es keine juristische Rechtfertigung oder juristische Entschuldigung gibt, ist sie auch strafbar - jedenfalls hierzulande. Und dass man sich moralisch "im Recht" fühlt, zählt vor Gericht (aus gutem Grund) rein gar nichts.

Andere Kunden hingegen wollen offenbar ihren Kauf nicht mit (irgend-)einer politischen Aktion oder Aussage verbunden wissen. Sie wollen in erster Linie ein gutes Produkt erwerben und kein Statement abgeben.

Letztlich werden die Kunden an der Kasse entscheiden. Inwieweit dies eine zielführende Aktion war, wird man an den künftigen Jahresbilanzen ablesen können.

Naiver Gretajünger

@Antelao78: Wenn Sie meinen, der von Ihnen vehement verteidigte Kommissar Rex würde meinerseits zu Unrecht in eine "politische Schublade" gesteckt, auf der AfD steht, können Sie ja mal stöbern, was er sonst so auf dieser Seite hier schon abgelassen hat. Mal leugnet er den Klimawandel, mal findet er die Verwendung des Begriffes "Ne++ger" knorke, dann lehnt er die Corona-Maßnahmen ab. In diesem Beispiel hier findet er, dass Trump bitte nicht beledigt werden sollte ...

Nun frage ich Sie, welcher politischen Partei in Deutschland würden Sie diese leckeren Meinungen denn zuordnen?

Googeln Sie gerne auch mal "Rex Kramer" und lesen den Wikipedia-Beitrag dazu. Es handelt sich um eine Filmfigur, die sich in die Mitte einer Gruppe von Afroamerikanern stellt und „Nig++ger“ ruft. Voll witzig , oder? Selten so gelacht.

Zur Sache zurück: Sie unterstellen Patagonia mit der Aktion ginge es dem Unternehmen lediglich um den gesteigerten "Absatz von Waren unter Vorgabe einer vermeintlich "richtigen Gesinnung"". Dies belegen Sie mit: nichts. Es bleibt eine Behauptung Ihrerseits. Die überwältigende Mehrheit der verfügbaren Quellen sieht das ganz und gar anders als Sie. Beispielhaft sei hier das"Handelsblatt" zitiert: "Wie keine andere Marke der Sportbranche steht Patagonia für nachhaltiges Wirtschaften." Ich verzichte auf den Link, das funktioniert hier nicht und googeln können Sie selbst.

Ob man Trump mit dem Ausdruck "a..hole" beleidigen darf? Juristisch sicher nicht.

Aber ich finde den Ausdruck für einen (nach allen allgemein akzeptierten Maßstäben) nationalistischen, sexistischen, rassistischen Lügner, der neben vielen anderen "Fehlern" die USA wie kein Präsident vor ihm gespalten, den Multilateralismus um Jahrzehnte zurückgeworfen und die Klimakatastrophe befeuert hat, ganz einfach nur:

der Faktenlage angemessen.

Antelao78

"Naiver Gretajünger" ist wahrscheinlich selbstironisch gemeint. Allerdings könnte es sich bei näherer Betrachtung als bierernste Tatsache erweisen.

Man kann trefflich über die Unvollständigkeit und den Wert von wissenschaftlichen Modellen und Prognosen, von Wahrscheinlichkeiten, Bandbreiten und Fehlertoleranzen, über die Erforderlicheit, Geeignetheit und Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen und über die politischen Konsequenzen daraus diskutieren. Das sollte auch Gegenstand eines wissenschaftlichen, politisch-demokratischen Diskurses sein. Ist es auch, wobei die Sache selbst allzu oft aus dem Fokus zu geraten und es in einen Glaubenskrieg auszuarten scheint.

Jedenfalls bin ich mir nicht wirklich sicher, ob jetzt "Rex Kramer" über einen Stock springt oder ob Sie über den Stock springen, den "Rex Kramer" Ihnen hinhält. Im Zweifel scheint mir hier der pawlowsche Reflex auf Ihrer Seite zu liegen, vor allem aufgrund der offenbar unverzichtbaren politischen Schublade, mit der Sie hier jemanden, der anderer Meinung ist, zu diskreditieren versuchen. Das ist ein ebenso offensichtlicher wie unredlicher Manipulationsversuch. Das unterschreitet letztlich intellektuelle Mindeststandards.

Freilich kann oder darf ein Unternehmen eine politische Position beziehen. Das Unternehmen wird dies regelmäßig dann tun, wenn es damit seine Marktmacht und seinen Absatz steigern kann. Unternehmen versuchen auf unterschiedlichsten Ebenen mehr oder weniger transparent politischen Einfluss auszuüben. Das Unternehmen mag auch seine Waren mit einer politischen Botschaft verbinden. Das kann der Kunde mögen oder ablehnen. Grundsätzlich oder bezogen auf die konkrete Botschaft. "Rex Kramer" hat nicht behauptet, dass ein Unternehmen das "nicht darf". Aber offensichtlich lehnt er die Verquickung von Kommerz und Politik ab. Dürfte von der Meinungsfreiheit gedeckt sein.

Ob allerdings eine grundsätzlich strafbare Beleidigung ("A...") erlaubt ist, ist mehr als fraglich. Der Zweck (Absatz von Waren unter Vorgabe einer vermeintlich "richtigen Gesinnung") rechtfertigt nicht die Mittel (Beleidigung).

Björn Muschinski

Ach ja, noch ein Indiz, dass vielleicht tatsächlich Trump gemeint sein könnte: "vote out" heißt abwählen oder aus dem Amt wählen. Und wen könnten US-Bürger demnächst abwählen?

Björn Muschinski

@Anders X.: Ach, die Aktion ist nicht gegen Trump gerichtet glauben Sie? Ja das Unternehmen schreibt wie in der Meldung wiedergegeben, dass sich die Botschaft gegen alle Politiker richtet, die den Klimawandel leugne.

Aber wer könnte damit denn im aktuellen US-Wahlkampf gemeint sein frage ich Sie?

Könnte Joe Biden gemeint sein, der folgendes sagt: "Es gibt keine folgenschwerere Herausforderung, der wir uns im nächsten Jahrzehnt stellen müssen, als die hereinbrechende Klimakrise. Wenn sie nicht eingedämmt wird, ist sie buchstäblich eine existenzielle Bedrohung für die Gesundheit unseres Planeten und für unser Überleben."

Oder könnte vielleicht doch wie in der Überschrift genannt "The Donald" gemeint sein, unter dessen Führung die USA das Pariser Klima-Abkommen verlassen, verstärkt auf fossile Energieträger gesetzt, neue Ölgebiete zur Erschließung freigegeben und Umweltregulierungen massiv zurückgefahren haben?

O-Töne Trump:
"Das Konzept der Erderwärmung wurde von und für Chinesen geschaffen, um die amerikanische Produktion wettbewerbsunfähig zu machen."

"Die Polkappen sind so hoch wie nie, die Eisbären-Population war nie stärker. Wo zum Teufel ist die Erderwärmung?"

Also wen meint Patagonia mit der Aktion?

Anders X.

"Er beziehe sich damit auf Politiker jeder Partei, die die Klimakrise leugnen oder missachten und die Wissenschaft ignorieren, nicht weil sie sich dessen nicht bewusst sind, sondern weil sie ihre Taschen mit Geld von Öl- und Gasinteressenten füllen."
Damit ist ja klargestellt, dass die Überschrift mal kräftig daneben ist...

Trumpfff

Schön das Christian und Rex die Produkte von Patagonia in Zukunft meiden. Das macht sie noch tragenswerter. Vielleicht springen ja andere textilhersteller auf den Zug auf und man sie die Herren in der nächsten Saison nackt über die Berge steigen.

Gerd

Ich find's einfach nur gut wenn dass Patagonia Stellung bezieht. Schon immer ein Grund die Sachen zu kaufen

ursus

Tolle Idee

Naiver Gretajünger

"Rex Kramer" eröffnet wie gewohnt bei politischen Themen auf dieser Seite den AfD-Stammtisch. Stöckchen hinhalten, Kramer hüpft! Ganz ein Braver der Rex! Selbstverständlich darf ein Unternehmen politisch Position beziehen! Warum denn nicht? Und dass dies bei Patagonia keine Anbiederung, sondern Überzeugung und Ausdruck der Firmenphilosophie ist, weiß jeder, der das Unternehmen seit vielen Jahren beobachtet. Sie dürfen aber trotzdem (wie bisher) die Produkte des Unternehmens nicht kaufen, Patagonien kann auf auf Sie als Kunde gewiss verzichten.

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