Bergunfallstatistik 2018

DAV: Historischer Tiefststand bei tödlichen Bergunfällen

Der Deutsche Alpenverein hat die Bergunfallstatistik für das Jahr 2018 vorgelegt.

DAV: Historischer Tiefststand bei tödlichen Bergunfällen
© Imago / Jan Eifert

Die gute Nachricht gleich zuerst: Seit Beginn der Aufzeichnungen 1952 hat es in Relation zu den Mitgliederzahlen des DAV haben sich noch nie so wenige Todesfälle in den Bergen gegeben wie im vergangenen Jahr.

Im Berichtszeitraum sind insgesamt 1178 Alpenvereinsmitglieder von Unfällen und Notfällen betroffen gewesen. 2019 zuvor waren es noch 1245 Betroffene – also 67 mehr.

Bei den tödlich Verunfallten ist der Rückgang noch viel deutlicher ausgeprägt. Kamen im Jahr 2017 insgesamt 41 Alpenvereinsmitglieder beim Bergsport ums Leben, so waren es im vergangenen Jahr 31 Personen.

Weniger Tote – nämlich 30 – gab es in der 67-jährigen Geschichte der DAV-Bergunfallstatistik nur 2016. Allerdings hatte der DAV zu der Zeit nicht knapp 1,3 Mio. Mitglieder wie zur Zeit, sondern rund 170.000 weniger. 

Insofern liegt die Quote der tödlich Verunfallten für das Jahr 2018 auf einem historischen Tiefststand. 

Überraschung bei Blockierungen

Eine echte Überraschung ist der Rückgang der Blockierungen – also jener Notfälle, bei denen die Betroffenen zwar unverletzt sind, aber nicht mehr vor und zurück kommen und gerettet werden müssen.

<p>Wenn nichts mehr geht: Blockierungen sorgen, vor allem in Klettersteigen, regelmäßig für Einsätze der Bergrettung.</p>

Wenn nichts mehr geht: Blockierungen sorgen, vor allem in Klettersteigen, regelmäßig für Einsätze der Bergrettung.

© Imago / Eibner Europa

In den letzten Jahren kannte die Kurve der Blockierungen nur eine Richtung – nach oben. "Zum ersten Mal, seitdem wir diesen Notfall-Typ in unserer Statistik erfassen, gehen die Blockierungen jetzt zurück, und das auch noch deutlich", zeigt sich auch DAV-Sicherheitsforscher Christoph Hummel überrascht.

"Von einer Trendwende würde ich nach einem Jahr aber noch nicht sprechen. Die Bergwachten verzeichnen weiterhin zunehmende Blockierungen. Dort ist allerdings das gesamte Notfallgeschehen abgebildet." 

Im Unterschied dazu schaue die DAV-Bergunfallstatistik nur auf die eigene Vereinsmitglieder, erläutert DAV-Experte Hummel.

"Möglicherweise beginnen unsere Appelle zumindest bei den Alpenvereinsmitgliedern langsam zu fruchten. Seit Jahren empfehlen wir den Bergsportlerinnen und Bergsportlern, sich bei der Tourenplanung richtig einzuschätzen."

1 Kommentar

Kommentar schreiben
kettcar

Tolle Nachrichten