Das Ergebnis unserer Kontrovers-Umfrage

alpin.de-User: In den Bergen zählt Selbstverantwortung

Herrscht am Berg zunehmend eine Vollkasko-Mentalität? Das sagen unsere User dazu.

alpin.de-User: In den Bergen zählt Selbstverantwortung
© Imago

Bergsport boomt! Doch mit der steigenden Zahl an Menschen, die ihre Freizeit im Gebirge verbringen, wachsen auch die Probleme. 

Viele Bergführer, Bergretter und Hüttenwirte klagen über die gestiegenen Ansprüche der Gäste, die vermehrt im krassen Gegensatz zu ihren alpinen Fertigkeiten stehen. Und wenn etwas passiert, wird die Schuld schnell bei anderen gesucht.

Wir wollten von Euch wissen, was Ihr von der offenbar zunehmenden "Vollkasko-Mentalität" am Berg haltet. 

Das Ergebnis unserer Kontrovers-Umfrage:

Wir haben Euch gefragt: Sollten am Berg und im Tal die gleichen Regeln gelten müssen? Dürfen Sicherheitsansprüche an Hüttenund Wege im Gebirge die gleichen sein wie an Hotels und Straßen im Tal? Oder sind die Alpen eine ursprüngliche Landschaft mit Gefahren, die Ihr bereit seid zu akzeptieren, um mit dieser Verantwortung auch eine andere Selbstwirksamkeit erleben zu können?

Antwort A: Am Berg sollten die gleichen Regeln gelten wie im Tal. Wenn etwas nachweislich als leicht oder sicher angegeben ist, sollte es auch unter allen Umständen dieser Prüfung standhalten. Mit der Folge der Haftbarkeit! [1,03%]

Antwort B: Die Berge sind immer noch eine "Risikozone". Eine Urlandschaft, in der wir selbst wählen, wie viel Risiko wir eingehen wollen. Dafür akzeptieren wir, dass niemand anderes für unser Tun verantwortlich ist als wir selbst. [98,97%]

Eindeutiger kann ein Ergebnis kaum ausfallen: Rund 99 Prozent unserer User sind der Meinung, dass Bergsportler - in Kenntnis der objektiven wie subjektiven Gefahren im Gebirge - stets eigenverantwortlich handeln. 

Demgegenüber plädieren nur etwas über 1% der Umfrage-Teilnehmer*Innen dafür, dass in puncto Haftbarkeit am Berg die gleichen Maßstäbe gelten sollten wie im Tal.

Zunehmende "Vollkasko-Mentalität" am Berg? Auch das BR-Magazin "quer" widmete der Frage kürzlich einen Beitrag: 

9 Kommentare

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Judith Fox auf Facebook

Weg mit den Halbschuhtouristen und Lawinenwarnstufenignorierern, deretwegen Bergretter und Helis ständig ihr Leben aufs Spiel setzen sollen!

Mario Albrecht auf Facebook

Es müsste ein Begehführerschein eingeführt werden, in dem aufgeführt ist ob die Person den entsprechenden Anforderungen des Weges gewachsen ist, nachdem eine Prüfung absolviert worden ist. Da wird dann aufgelistet :Fähig für Rote;Blaue oder Schwarze Wege. Wäre doch mal was... Nur weil manche eine Super Ausrüstung tragen , heißt das noch gar nix

Martin Sonntag auf Facebook

Ich finde das Thema spannend, da ich selbst neulich in einer äußerst verqueren Lage war und die Bergrettung in Anspruch nehmen musste.
Hier generell über eine "Haftung" im Fall der Fälle zu sprechen, finde ich extrem schwierig. Was bedeutet Haftung? Ich jemanden anderen verantwortlich für etwas machen, das mich beeinträchtigt hat!
Soweit sollte es definitiv nie in der Natur kommen...egal ob Berg, Meer, Wald oder Wiese. Spannender finde ich die Frage, wie man die zahlreichen Sandalenbergsteiger noch besser über die Gefahren aufklären kann, damit es erst gar nicht zu einer Notlage oder schlimmeren kommt.

baalsky

Sicher ergibt eine Umfrage unter Alpin-Lesern zu 99,x%, dass die doofen Hoshis mit ihren Jack Wolfskin Jacken selbst Schuld sind, wenn sie verunglücken. Eine Straßenumfrage hätte sicher ein anderes Ergebnis. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass sich die Idee von "DAS hat mir keiner gesagt!" und "Wieso repariert das mal keiner hier?" ausbreitet. Ich glaube aber, dass nur die wenigsten auf den Berg gehen und denken: "Ich werde schon gerettet". Es ist diese Selbstüberschätzung.

Florian Able auf Facebook

Das waren noch Zeiten, als die Preißn in Urlaub ans Meer geflogen sind...

Ursula Serr auf Facebook

Wenn man Männer in Sandalen sieht, die ein Seilende in der Hand halten- das andere Ende um den Bauch Ihrer Frau gebunden - dann sollte man schon von Eigenverantwortung sprechen. Vieleicht mal vor der nächsten Tour mit einem Bergführer plaudern der wird euch dann schon die Köpfchen waschen

Susan Maria Zeller auf Facebook

In den Bergen ist der Begriff „leicht“ dann halt doch immer relativ....daher: wer in die Berge geht muss damit rechnen, dass auch „leicht“ für ihn persönlich „zu schwierig“ sein kann.....Eigenverantwortung ist angesagt

Annette Te Koppele

@Stefan Hafner Es wäre schon gut wenn alle eine ordentliche Ausrüstung dabei hätten. Leider habe ich dies Woche wieder viele Urlauber gesehen mit Turnschuhe ins Hochgebirge.... Auch viele die trotz Hitze und Konditionsmangel meinen noch einen Tour machen zu müssen am Nachmittag... Oder um 16.00 noch oben sind auf 2000 m und nach unten ins Tal müssen.. Usw usw....

Stefan Hafner auf Facebook

Unter „ Geübte „ sehen sich alle, die unfallfrei Google bemühen können und mit der Golden Kreditkarte einkaufen gehen um sich perfekt auszurüsten! Dann gehen sie los ins Gebirge, mit der Alpenvereinsversicherung im Gepäck, mit dem Wissen, Wir Bergwachtler holen sie schon ab wenn sie nicht mehr können. Ohne Worte!