Neue Regelung soll Alpinisten-Ansturm eindämmen

Carrel-Hütte am Matterhorn jetzt kostenpflichtig

Wer auf der Carrel-Hütte übernachtet, muss ab diesem Sommer 30 Euro dafür bezahlen.

Carrel-Hütte am Matterhorn jetzt kostenpflichtig
© Imago / Robert Harding

Wer, aus dem Aostatal kommend, das Matterhorn über den Liongrat besteigt, steht früher oder später vor dem Rifugio Carrel. Die unbewirtschaftete, ganzjährig geöffnete Schutzhütte in 3829 Meter Höhe wird vom italienischen Bergführerverband Cervino unterhalten.

Um den stetig wachsenden Ansturm von Alpinisten - und das damit einhergehende Müllproblem in und um die Hütte - in den Griff zu bekommen, geht der Bergführerverband nun neue Wege.

Erstmals in der rund 50-jährigen Geschichte der Hütte müssen Bergsteiger, die hier übernachten, auch dafür bezahlen, und zwar 30 Euro pro Person und Nacht; eine Reservierung vorab ist seit dem 20. Juni ebenfalls Pflicht.

Laut Präsident Flavio Bich wolle der Bergführerverband Cervino mit den Maßnahmen die Klettermöglichkeiten auf dem Matterhorn keinesfalls einschränken.

 "Wir wollen die Bergsteiger aber sensibilisieren, das Matterhorn bewusst zu nutzen und dabei auch ihre eigenen Möglichkeiten und Grenzen zu berücksichtigen. Wir wollen auch vermeiden, dass unerfahrene Personen ihre eigene und die Sicherheit anderer Personen gefährden."

Fotogalerie: Klickt Euch durch unsere Matterhorn-Slideshow.

Ab sofort wird sich vor Ort ein Bergführer um die Reservierungen für die 40 zur Verfügung stehenden Betten sowie um die Abfallentsorgung kümmern. 

Dies jedoch nur in den Sommermonaten, wenn die Hütte am stärksten frequentiert ist. Die neuen Regeln sind allerdings nicht auf die Sommersaison beschränkt, sondern gelten das gaze Jahr über. 

Fotogalerie: Der "Berg der Berge" auf Instagram.

4 Kommentare

Kommentar schreiben
Horst Boettner auf Facebook

Weil die Menschen überhaupt keinen Anstand mehr haben. Weder gegen sich selbst, noch zur Natur.

Wla Di auf Facebook

Finde ich gut! Viele Schweine werden zum Schluss noch mehr Müll hinterlassen mit dem Gedanken, für die Räumung 30€ oder mehr hinterlassen zu haben. Das Müllproblem kann man mit Geld nicht bzw. wenig steuern. Es liegt an der Erziehung und geistig Bereitschaft!

Matthias

Es gibt ein Müllproblem durch Bergsteiger am Matterhorn? Das macht mich sprachlos. Ich schließe mich Anatol an, wenn er diese Berggeher nicht als Berfgfreunde bezeichnet. Die geringe Gebühr wird das Problem nur bedingt lösen.
Vielleicht wäre eine Genehmigung, den Gipfel zu besteigen sinnvoller. Ähnlich wie bereits am Half Dome im Yosemite Park. Zum Einen, um die Anzahl der Besteigungen zu begrenzen und zum Anderen um über die Gebühr die Säuberung und das Rettungswesen zu finanzieren. Dort wo es zu solch einem Ansturm an Bergsteigern kommt hilft leider nur noch Regulierung. Ich bin für eine Verzehnfachung der Gebühr und einer saisonalen Besetzung der Hütte, die ebenfalls aus der Gebühr bezahlt wird.

Anatol Hennig auf Facebook

Die Natur geniessen wollen, die man gleichzeitig mit seinem Unrat verschandelt? Es ist doch so einfach: Jeder nimmt seinen Müll wieder mit. Ende. Und ich kann jede und jeden aufrechten Bergfreund*in (weil die, den Müll in den Bergen lassen, sind keine Bergfreund*innen, das sind höchstens Bergkonsument*innen) nur dazu ermutigen, das gegenüber anderen, die Ihren Müll in den Bergen lassen, und gegenüber den Tourenpartner*innen auch so durchzusetzen