Am Parzinnturm in den Lechtaler Alpen

55-Jähriger stirbt bei Kletterunfall

Deutscher Kletterer verunglückt in Klettertour tödlich.

55-Jähriger stirbt bei Kletterunfall
© Symbolbild: picture alliance/chromorange

Die Pressemeldung der Landespolizeidirektion Tirol im Wortlaut:

Am 06.07.2019 stiegen zwei deutsche Alpinisten (46 und 55 Jahre alt) von der Steinseehütte im Gemeindegebiet Zams zum Parzinnturm auf. Die beiden Bergsteiger wollten die Klettertour "Ein Stück Himmel" mit dem Schwierigkeitsgrad 5+ (UIAA) durchsteigen. Die gleichwertigen Seilpartner wechselten sich dabei in der Führung ab.

In der 4. Seillänge (UIAA 3-) stieg der 55-Jährige vor, hängte nach wenigen Metern die erste Zwischensicherung (Normbohrhaken) ein und stieg dann weiter. Der 46-Jährige konnte dann von seinem Standplatz aus seinen Seilpartner nicht mehr sehen. 

Aus bisher noch unbekannter Ursache kam der 55-Jährige zu Sturz, konnte aber von seinem Kletterpartner gehalten werden. Der Abgestürzte blieb nur wenige Meter oberhalb vom Standplatz im Sicherungsseil hängen. Der 46-Jährige setzte daraufhin sofort einen Notruf ab. 

Die beiden Kletterer wurden schließlich mittels einer "Kaperbergung" vom Team des NAH Martin 8 aus der Wand geborgen. Beim 55-Jährigen konnte aber nur noch der bereits eingetretene Tod festgestellt werden. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck ordnete eine Obduktion des Leichnams an.

Anmerkung der Redaktion: Eine "Kaperbergung" wird angewendet, wenn ein verunfallter Kletterer im Seil hängt. Ein Flugretter wird dabei von einem Helikopter per Bergetau zum Verunfallten gebracht, der in das Tau eingebunden wird. Hierauf wird das ursprüngliche Sicherungsseil gekappt und der Verunfallte mit Retter am Bergetau zu einem Landeplatz gebracht.

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