Neue Regeln in Nepal

Keine Solo-Besteigungen von Everest und Co mehr

Niemand soll mehr alleine auf die höchsten Berge des Himalaya-Landes steigen.

Keine Solo-Besteigungen von Everest und Co mehr

Die nepalesischen Behörden möchten Solo-Besteigungen in dem Himalaya-Land künftig einen Riegel vorschieben. 

Der BBC zu Folge habe die Tourismusbehörde des Landes Vorschriften erlassen, nach denen niemand mehr Berge alleine besteigen darf, die höher sind als 6.600 Meter. Das hieße, dass keine Solo-Besteigungen des höchsten Berges der Erde von der nepalesischen Südseite aus mehr möglich wären. 

Zudem müsse einer Gipfel-Seilschaft auch immer ein einheimischer Bergführer angehören, was auch für mehr lukrative Aufträge für nepalesische Guides sorgen soll.

Weiterhin verbot das Ministerium der BBC zu Folge auch Gipfelversuche von Blinden oder doppelt Amputierten. Noch in der Frühjahrssaison 2017 hatte der blinde österreichische Bergsteiger Andy Holzer als zweiter Blinder überhaupt den höchsten Berg der Erde bestiegen.

Ob diese Regeln tatsächlich für weniger Tote und Verletzte am Everest sorgen können ist fraglich. Solo-Besteigungen sind extrem selten. Der Himalayan Database zu Folge sind unter den bislang knapp 2000 registrierten Everest-Expeditionen gerade mal sechs Solo-Expeditionen. Ebenso selten dürften Versuche von Doppelt-Amputierten und Blinden sein.

Das weitaus größere Sicherheitsrisiko sind Gipfel-Aspiranten, die hinsichtlich ihres bergsteigerischen Könnens einer Everest-Besteigung nicht gewachsen sind. Deren Zahl wird sich durch die neuen Vorschriften nicht verringern.

1 Kommentar

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ellese

Endlich! Ein erster Schritt gegen die Selbstüberschätzung und Rekordsucht an den hohen Bergen. Aber das reicht noch nicht. Sonst kommen bald noch: der Erste mit nur einer Augenbraue; die Erste Grundschülerin ohne Zahnplombe; der erste ungetaufte Schwerhörige mit Bauchansatz; der Erste Ostfriese, der mit Frauen aus allen Bundesländern verheiratet war usw.