#unserealpen

Alpenvereine fordern Wende in Alpenpolitik

Kampagne der Alpenvereine mit klaren Forderungen an die EU-Politik.

Alpenvereine fordern Wende in Alpenpolitik
© DAV / Popp Hackner

Kurz vor der Europawahl plädieren die Alpenvereine von Deutschland, Österreich und Südtirol im Rahmen der gemeinsamen Kampagne #unserealpen für ein Umdenken in Sachen Alpenpolitik, da sonst das "ökologische, ökonomische und soziale Gleichgewicht in den Alpen zur Disposition" stehe.

© DAV

"Wie es den Alpen geht, ist für ganz Europa wichtig, schließlich wirkt sich ihr Zustand auf den gesamten Kontinent aus – und umgekehrt", ist DAV-Vizepräsident Rudi Erlacher überzeugt. Georg Simeoni vom Alpenverein Südtirol bringt es auf den einfachen Nenner: "Wenn es den Alpen gut geht, geht es den Menschen in Europa gut."

Wie europäische Lösungen zum Schutz der Alpen aussehen könnten, wird unter www.unsere-alpen.org anhand von vier Grundforderungen aufgezeigt:

1. Sanften Tourismus fördern

Das Prinzip "lauter-größer-spektakulärer" darf nicht der Maßstab für Tourismusentwicklung sein. Immer mehr Menschen sehnen sich in ihrer Freizeit nach Naturbelassenheit anstatt einer überzeichneten Alpen-Kulisse. Die Alpenvereine erwarten daher die Bereitschaft, alternative Konzepte anzudenken, zu entwickeln und zu fördern. Sie wollen selbst aktiv mitarbeiten. Ein Beispiel sind etwa die kleinen Bergsteigerdörfer der Alpenvereine, die auf einem nachhaltigen Tourismuskonzept aufbauen. 2019 gibt es bereits 28 Bergsteigerdörfer in den Alpen, die sich zu diesem Zugang bekennen.

2. Ausbaugrenzen festsetzen

Die Schlinge um die letzten naturbelassenen Landschaftsräume der Alpen zieht sich langsam enger – zu stark ist der Druck von Skigebieten, Energietechnik, Verkehr und technischen Anlagen, zu wechselhaft das Interesse der Politik am Naturschutz. Die letzten alpinen Freiräume dürfen nicht weiter verbaut werden, es braucht klare Ausbaugrenzen, die verbindlich eingehalten werden: Das fordern die Alpenvereine auch gemeinsam mit anderen Naturschutzorganisationen wie dem WWF und den Naturfreunden.

3. Alpine Gewässer schützen

Mehr als 375.000 Stimmen sind 2019 bei der öffentlichen EU-Konsultation über die Beibehaltung der Wasserrahmenrichtlinie zusammengekommen. Ein großer Erfolg für die Initiative "Rette unser Wasser", an der auch die Alpenvereine beteiligt sind und die nun die Politik in der Pflicht nimmt. Der umfassende Gewässerschutz ist ein europaweites Anliegen und darf nicht zugunsten wirtschaftlicher Interessen abgeschwächt werden!

4. Verkehrswende einleiten

Die Alpen sind sowohl Tourismushochburg als auch Transitregion. Das Verkehrsaufkommen hat sich in den letzten Jahrzehnten vervielfacht. Bei der Verschiebung des Güterverkehrs auf die Schiene und beim Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs im ländlichen Raum ist die Europapolitik mehr denn je gefordert.

Weitere Informationen zur Kampagne #unserealpen findet Ihr unter www.unsere-alpen.org

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Michael Horvath auf Facebook

Heisst? Keine neuen Seilbahnen, keine Hängebrücken, Skywalks.. keine e- Bike Ladestation.. Hütten einfach halten! Kein e Duschen!