"Oscar" des Alpinismus

Piolets d'Or 2018: Fünf Deutsche auf der Auswahlliste

Der diesjährige Gewinner des Lifetime Achievement Awards steht bereits fest.

Piolets d'Or 2018: Fünf Deutsche auf der Auswahlliste
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Die Piolets d'Or gelten in der Bergsportszene seit langem als die "Oscars" des Alpinismus, der "goldener Eispickel" ist für viele Extrembergsteiger noch immer ein Ritterschlag für ihr Tun. In diesem Jahr haben so viele deutsche Bergprofis die Chance auf die begehrte Auszeichnung wie selten zuvor. 

<p>Ihre Namen finden sich auch auf der Auswahlliste: Alexander und Thomas Huber.</p>

Ihre Namen finden sich auch auf der Auswahlliste: Alexander und Thomas Huber.

© Picture Alliance

Jost Kobusch, Frieder Wittmann, Michael Rinn sowie die beiden "Huberbuam" Thomas und Alexander finden sich auf der Auswahlliste wieder: Thomas mit der Erstbegehung am Cerro Kishtwar, die im zusammen mit Julian Zanker und Stefan Siegrist Mitte Oktober des vergangenen Jahres gelungen war; sein Bruder Alexander ist - zusammen mit Dani Arnold und Thomas Senf - für seine neue Route in der Matterhorn-Nordwand im Rennen.

Ob sie sich am Ende gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen können, wird sich zeigen. Momentan sichtet die Jury noch alle 58 Neutouren aus dem Jahr 2017, die für einen Piolet d'Or in Frage kommen.

Ehrung für Andrej Štremfelj 

<p>Wird für sein alpinistisches Lebenswerk ausgezeichnet: Andrej Štremfelj.</p>

Wird für sein alpinistisches Lebenswerk ausgezeichnet: Andrej Štremfelj.

© Piolets d'Or

Klarheit herrscht aber bereits bei einer Personalie: Der slowenische Bergsteiger Andrej Štremfelj wird mit einem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Damit reiht sich die Himalaja-Legende unter solch illustre Namen wie Doug Scott, Reinhold Messner, Kurt Diemberger, Jeff Lowe, Chris Bonington oder Walter Bonatti.

Štremfelj machte zunächst mit schwierigsten Erstbegehungen im Fels auf sich aufmerksam, ehe es den studierten Sportlehrer von den Bergen seiner Heimat zu weit größeren Zielen im Himalaja und Karakorum zog.

Gleich bei seiner ersten Expedition 1977 gelang ihm zusammen mit Nejc Zaplotnik die Erstbegehung des Südostgrats am Hidden Peak, zwei Jahre später sorgte er mit der ersten kompletten Begehung des Everest-Westgrates für Aufsehen. Es folgten Expeditionen und Erfolge am Dhaulagiri, Shishapangma, Kangchendzönga, Cho Oyu, Lhotse, Broad Peak sowie am Gahserbrum II.

1990 erreichte Štremfelj zusammen mit seiner Frau Marija den Gipfel des Everest, eine Leistung, die vorher noch keinem verheirateten Paar gelungen war. 

Der Lifetime Achievement Award sowie die "goldenen Eispickel" werden in diesem Jahr erstmals in Polen überreicht werden, und zwar im Rahmen des des 23. Ladek Mountain Festival, das vom 20. bis 23. September in Ladek (Niederschlesien) stattfindet.

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