K2, Everest und Nanga Parbat

Winterexpeditionen: Wo geht's voran?

An drei der höchsten Berge der Welt versuchen sich derzeit wieder mehrere Expeditionen.

Winterexpeditionen: Wo geht's voran?
© Imago

Von den 14 Achttausendern der Erde wurden bisher alle bereits im Winter bestiegen, alle bis auf den K2. Wenn es nach dem polnischen Sport- und Tourismusministerium geht, soll sich das - mit finanzieller Unterstützung des Staates - in den nächsten Wochen ändern. 

Für die Regierungsverantwortlichen in Warschau geht es um nichts weniger als die nationale Ehre: Schließlich wurden neun der bis dato 13 erfolgreichen Wintererstbesteigungen von polnischen Teams durchgeführt, darunter auch die erste Winterbegehung eines Achttausenders überhaupt. 

1980 war das, und einer der beiden "Helden" vom Everest hies Krzysztof Wielicki. Der inzwischen 67-jährige Bergpionier, der im Laufe seiner Karriere auch noch am Kanchendzönga (1986) und 1988 am Lhotse im Winter erfolgreich sein sollte, hat jetzt die Leitung der K2-Expedition inne. 

Im Erfolgsfall könnte für Wielicki an dem 8611 Meter hohen Karakorum-Riesen ein Kapitel Alpingeschichte zu Ende gehen, das der Pole vor über 38 Jahren selbst aufgeschlagen und wesentlich mitgeschrieben hatte. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. 

Zwar schafften es die Polen in den vergangenen Wochen eine Höhe von rund 5900 Metern zu erreichen, Lager I konnte aber bisher - anders als geplant - noch nicht eingerichtet werden. Momentan ist man zum Abwarten im Basislager verdammt: Ein Jetstream sorgt derzeit für Windgeschwindigkeiten von bis 125 Stundenkilometern am Berg.

Abwarten am Nanga Parbat

Mit den extremen Wetterbedingungen haben auch Tomek Mackiewicz und Elisabeth Revol zu kämpfen, die am Nanga Parbat (8126m) eine Winterbegehung auf der sogenannten "Messner-Route" realisieren möchten. 

Nach Angaben des pakistanischen Expeditionsveranstalters "Alpine Adventure" befinden sich das polnisch-französische Duo - nachdem man in 6700 Metern ein Materialdepot anlegen konnte - wieder im Basislager, um auf bessere Bedingungen zu warten.

Optimismus am Everest

Ganz anders stellt sich im Moment das Bild für Alex Txikon am höchsten Berg der Erde dar. Der Spanier hat am Montag mit einem fünfköpfigen Sherpa-Team Lager II auf 6500 Meter Höhe erreicht. Mit dem bisherigen Verlauf der Expeditionen zeigt sich der 36-Jährige äußerst zufrieden: "Ich denke, ich muss jetzt meinen Fuß vom Gaspedal nehmen und die Geschwindigkeit dosieren. Schließlich ist das kein 100-Meter-Lauf, sondern ein langer Marathon. Sechs sehr harte Tage liegen hinter uns, auf die wir sehr stolz sind." 

Txikon möchte gemeinsam mit Muhammad "Ali" Sadpara, seinem Partner der erfolgreichen Nanga Parbat-Wintererstbesteigung von 2016, ohne künstlichen Sauerstoff auf den Gipfel des Everest gelangen.

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