CIPRA ehrt Kulturgeographen

Werner Bätzing erhält 4. Deutschen Alpenpreis

Die Alpenschutzkommission CIPRA Deutschland hat zum vierten Mal den Deutschen Alpenpreis verliehen. Die Auszeichnung erhielt in diesem Jahr der Kulturgeograph Prof. Dr. Werner Bätzing, der damit für sein Lebenswerk geehrt wurde.

Träger des vierten Deutschen Alpenpreises: Werner Bätzing.
© Uli Ertle

Wie der Deutsche Alpenverein (DAV) in einer Pressemitteilung berichtet, prägt Bätzing seit Mitte der 1980er als einer der bedeutendsten Alpenforscher die Diskussion um die Entwicklung und den Schutz der Alpen. Problemorientierte Lösungsvorschläge bilden den Kern seiner Forschungsarbeiten, damit die Alpen "Orte des guten Lebens" bleiben oder wieder werden.

Für die Entwicklung der Alpenkonvention hat er entscheidende Impulse gegeben. Seine Forschung betrieb Bätzing von seinem Lehrstuhl am Institut für Geographie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg aus, wo er im vergangenen Jahr emeritiert wurde.

Wechselwirkung in den Alpen

Träger des vierten Deutschen Alpenpreises: Werner Bätzing.
Träger des vierten Deutschen Alpenpreises: Werner Bätzing.

Die piemontesischen Alpen, eine von Abwanderung geprägte Region im Grenzland zwischen Italien und Frankreich sowie das hochtouristische Gasteiner Tal in Österreich bildeten zentrale Ausgangspunkte für die Forschungsfragen Werner Bätzings, die er vor allem den Wechselwirkungen von Natur, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in den Alpen widmete. Aufgrund Bätzings umfassenden Untersuchungen wissen wir heute, dass es sich bei den Alpen nicht um eine einheitliche "ökologische Insel" im Zentrum Europas handelt, sondern vielmehr um einen stark fragmentierten Raum in der Peripherie der europäischen Metropolen.

"Die Alpen liegen zwischen den Polen von Übernutzung und Abwanderung" so eine Kernaussage von Werner Bätzing. Metropolen wie München oder Mailand dehnen ihren Einfluss immer mehr in den Alpenraum aus und die großen Verkehrsadern sowie touristische Zentren fördern diese Entwicklung zusätzlich. Gleichzeitig leiden Regionen wie etwa das Piemont unter wirtschaftlicher Schwäche und Abwanderung.

Alpenkonvention zum Schutz der Alpen

Um den Alpen als geografische Einheit gerecht zu werden, sei ein darauf gerichtetes politisches Denken und Handeln erforderlich. Die politische Konsequenz eines solchen Denkens ist das internationale Abkommen zum Schutz der Alpen, die Alpenkonvention. Die Konvention hat - wie Bätzings Forschungsansatz - die nachhaltige Entwicklung der Alpen zum Ziel und wurde von seinen Arbeiten inhaltlich immer wieder beeinflusst.

Die Thesen von Werner Bätzing zur aktuellen Situation der Alpen finden Sie hier zum nachlesen .

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