Rezension der Serie "Die Bergpolizei" mit Terence Hill

Blauäugiger Bandit ist wieder außer Rand und Band

Neue Serie im BR: Terence Hill als Kommandant der Forstwache einer Gemeinde in Südtirol.

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© Beta Film GmbH / BR / Alessandro Molinari

Es ist nicht notwendig, Terence Hill vorzustellen. Der fesche Krawallbursche hat sich zusammen mit Schauspielkollege Bud Spencer einen Platz unter den immerwährenden Klassikern der Filmgeschichte gesichert. Der 1939 geborene Mario Girotti (so heißt Terence mit bürgerlichem Namen) verewigte sich in unzähligen Italowestern und Prügelfilmen.

Jetzt spielt er im Alter von 78 Jahren – er hat sich wirklich gut gehalten – in der Serie "Die Bergpolizei – Ganz nah am Himmel" (Originaltitel: "Un passo dal cielo").

Hier tritt er in die Rolle des naturliebenden und erfahrenen Kommandanten der Forstwache in der Gemeinde Innichen im Südtiroler Hochpustertal der früher den Ruf eines bekannten Bergsteigers genoss. Statt sich in Massenschlägereien zu werfen und Dellen in die Gewürzgurke seines Gegenübers zu hauen, liest er Fährten, rührt Salben an, schnitzt in seiner Hütte am See und zeigt sich von einer unbekannteren ruhigeren Seite.

Was nicht heißen soll, dass dem Bösewicht nicht trotzdem eine Beule in den Bart gehauen wird, dass ihm die Hose wegfliegt. Aber das gehört nun mal dazu. Wie Bud sagen würde: "Son leichter Schlag auf den Kopf erhöht das Denkvermögen."

<p>Terence Hill mit seinen Co-"Stars".</p>

Terence Hill mit seinen Co-"Stars".

© BR/Lux Vide S.P.A./Alessandro Molinari

So sehr die Liebe und Treue seiner Fans auch berechtigt sein mag, so unwahrscheinlich erscheint es jedoch, dass sie diese Fernsehserie mit ins Sammelregal neben Klassikern wie "Vier Fäuste für ein Halleluja" oder "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle" stellen werden.

Die Serie bietet wunderbare Aussichten auf die Bergwelt der Dolomiten rund um die Drei Zinnen und Terence glänzt als beeindruckend fitter und rüstiger Forstwächter im Sattel seines Pferdes. Leider sind das auch schon alle erwähnenswerten Höhepunkte der Sendung.

Das Model Miriam Leone verkörpert die hingebungsvolle Tierärztin, die zwar gut aussieht (ist Miss Italia 2008) aber kaum nennenswertes darstellerisches Talent mitbringt. Die Suche nach schauspielerischer Leistung bleibt allerdings auch bei den anderen Darstellern im Verlauf der bisher ausgestrahlten Folge recht entmutigend.

Die Story tropft vor sich hin und endet schließlich so unspektakulär wie sie begonnen hat. Die Charaktere pendeln zwischen Kitsch und Klischee. Da fehlt einem gleich das vergleichbar hohe Niveau der bekannten Spencer-Hill Filme.

"Also ich habe ja viel erwartet, aber das haut mich jetzt echt aus der Furche!" Terence Hill, Vier Fäuste gegen Rio

Auch wenn sich so mancher eingeschworene Fan über einen weiteren TV-Auftritt vom ehemaligen Dresch-Flegel Terence Hill freuen mag, so ist diese Sendung im Allgemeinen ein unwürdiges Anknüpfen an vergangene Erfolge. Bei aller Sympathie: Sorry Krokodil, aber da hast du dich wohl ein bisschen verritten.

Die Sendung erscheint immer Freitags wöchentlich um 20:15 Uhr im BR.

Text von Dominic Hauer

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