Ogre-Expedition 2017

Alexander Huber: Rückkehr zum "Menschenfresser"

Mit Dani Arnold, Mario Walder und Christian Zenz möchte der 48-jährige Oberbayer die Besteigung des Ostpfeilers realisieren.

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Vor der Abreise nach Pakistan hat sich Stefan Nestler von Abenteuer Sport mit dem jüngeren der beiden "Huberbuam" unterhalten.

Alexander, es zieht euch zum Ogre, einem Siebentausender im Karakorum. Was genau habt ihr vor?

Wir würden gerne den Ostpfeiler erklettern. Diese Route wurde bis heute noch nicht begangen. Aber es ist weniger die Idee, an diesem Berg eine Erstbegehung zu kreieren, sondern überhaupt den Gipfel zu erreichen. Es ist einer der exklusivsten Gipfel unserer Erde, einer der schwierigsten Punkte, die man erreichen kann. Thomas hat ja 2001 die Zweitbesteigung des Ogre realisiert, seitdem gab es nur eine weitere Besteigung. Daran sieht man: Es ist kein einfacher Gipfel, aber genau deswegen wollen wir hin.

Nur drei Besteigungen. Und es mangelte ja nicht an Versuchen, es gab weit über 20 Expeditionen an diesem Berg. Was macht ihn so schwierig?

Der Ogre ist einfach ein unheimlich komplexer Berg mit vielen objektiven Gefahren, durch die Seracs, die sich praktisch auf allen Seiten befinden. Deswegen ist auch der Ostpfeiler unser Ziel, weil er aus meiner Sicht frei von objektiven Gefahren ist. Aus der Ferne eingeschätzt, glaube ich, dass wir über diesen Weg allen Seracs aus dem Weg gehen können. Wie es sich dann in der Realität verhält, werden wir sehen. Aber ich hoffe, dass wir damit den maximal sicheren Weg zum Gipfel des Ogre erkunden und realisieren.

Ogre heißt übersetzt "Menschenfresser". Trägt dieser Berg seinen Namen zu Recht?

Das kann man eigentlich nicht sagen. Es gab zwar einen Unfall, bei dem ein Bergsteiger ums Leben gekommen ist. Aber er ist sicher nicht der Menschenfresser an sich. Dafür ist er als Berg einfach viel zu anspruchsvoll. Das heißt, die Bergsteiger, die sich vornehmen, einen Ogre zu besteigen, sind allesamt kompetente, starke Bergsteiger, die genau wissen, was sie tun.

Gefährlich wird das Bergsteigen ja meist immer dann, wenn inkompetente Leute versuchen, einen Gipfel zu erreichen. Das Musterbeispiel dafür im Himalaya ist sicher der Mount Everest. Dort wird auch in der Zukunft noch viel gestorben werden, weil viele Leute den Berg besteigen wollen, ohne die Kompetenz zu haben. Insofern hat der Ogre seinen Namen nicht verdient. Er ist kein Menschenfresser.

Was es mit der Bezeichnung Baintha Brakk auf sich hat, wie die Verhältnisse am Berg sein müssen, um an dem Siebentausender eine reelle Chance zu haben und ob Alexander Huber aufgrund der politisch angespannten Situation mit einem mulmigen Gefühl nach Pakistan reist, lest Ihr hier im kompletten Interview mit Stefan Nestler.

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