Streit um Gipfelzertifikate

Sherpas protestieren am Everest

Climbing Sherpas wollen als vollwertige Expeditionsmitglieder anerkannt werden.

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Laut einem Bericht der Himalayan Times protestierten am 03. Mai mehrere hundert Climbing Sherpas im Everest Basecamp gegen die nepalesische Regierung. Anlass für den Konflikt ist eine Entscheidung des Tourismusministeriums aus dem vergangenen Jahr

Demnach erhielten Sherpas, die am Everest oder an anderen Bergen über 6500 Meter ihrer Arbeit nachgegangen waren, keine Gipfelurkunde mehr. Begründet wurde die umstrittene Entscheidung mit dem Hinweis auf die seit dem Jahr 2002 geltenden Regeln für Expeditionen.

Climbing Sherpas - die sich in der Regel um die Versicherung der Normalroute kümmern oder Kunden auf den Gipfel begleiten - , seien, so die Auslegung des Ministeriums, keine vollwertigen Expeditionsmitglieder, da sie auch kein Permit für die Besteigung zu entrichten hätten. Aus diesem Grund stehe ihnen auch kein Gipfelzertifikat zu. Nach dem neuen Regelement erhält dies "jedes Teammitglied einer erfolgreichen Expedition".

"Die Sherpas fühlen sich von der Regierung missachtet", erklärt Gyanendra Shrestha, ein Verbindungsoffizier der Tourismusbehörde, der die Versammlung im Basislager verfolgt hatte.

Von Seiten der zuständigen Ministeriums signalisiert man jetzt aber offenbar Handlungsbereitschaft: "Das Ministerium wird den Prozess beschleunigen, um die Vorschrift zu ändern", versprach Dinesh Bhattarai, der Generaldirektor der Behörde.

Derzeit herrscht Hochbetrieb am höchsten Berg der Erde. Zahlreiche kommerzielle wie nicht-kommerzielle Expeditionen bevölkern das Basisalager auf der nepalesischen Südseite des Achttausenders. Und die Bergwelt trauert um Ueli Steck - den ersten Toten der Everest-Besteigungssaison 2017.

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