Michael Teuber auf dem Gipfel

Paralympics-Sieger besteigt Chimborazo

Trotz starker körperlicher Behinderung schafft es Michael Teuber auf den höchsten Berg Ecuadors.

Paralympics-Sieger besteigt Chimborazo

Sein ganzes Leben noch vor sich hatte Michael Teuber als er 1987 einen Autounfall hatte. Der damalige Abiturient erhielt eine niederschmetternde Diagnose: Bruch des 2. und 3. Lendenwirbels mit inkompletter Querschnittlähmung. Statt seinen Leidenschaften Snowboarden und Surfen weiter nachgehen zu können, stand dem 19-Jährigen den Ärtzen zu Folge ein Leben im Rollstuhl bevor.

Teuber blieb unterhalb des Kniegelenks komplett gelähmt, doch durch hartes Reha-Training konnte er sich zwei Jahre nach dem Unfall mit Krücken und Gehapparaten fortbewegen. Er trainierte weiter hart, verbesserte seinen Zustand und begann mit dem Radsport, den er bald leistungsmäßig betreiben sollte. Mit großem Erfolg.

17 Jahre nach seinem Unfall stand Michael Teuber bei den Paralympics in Athen 2004 ganz oben auf dem Treppchen: In der Einerverfolung und im Einzelzeitfahren gewann er die Goldmedaille. Selbes Edelmetall konnte er 2008, 2012 und 2016 bei den Paralympics in Peking, London und Rio gewinnen. Insgesamt holte er fünf Mal paralympisches Gold und ein Mal Silber. Hinzu kommen zahreiche EM- und WM-Titel.

<p>Mit inkompletter Querschnittlähmung auf den Chimborazo: Michael Teuber.</p>

Mit inkompletter Querschnittlähmung auf den Chimborazo: Michael Teuber.

Seit einigen Jahren zieht es den verheirateten Vater einer Tochter auch immer wieder in die Berge. Ohne seine Beine unterhalb der Knie spüren oder bewegen zu können, stieg er zunächst auf 3.000er, dann immer höher hinauf. Teide (3.718m), Allalinhorn (4.027m) und Kilimandscharo (5.895m) waren weitere Stationen.

Mit Hilfe des DAV Summit Clubs gelang Michael Teuber nun sein erster 6.000er: Unter der Leitung der ecuadorianischen Bergsteiger-Legende Marco Cruz bestieg er mit einer Gruppe des Münchner Trekkingreise-Unternehmens den höchsten Berg Ecuadors, den 6.268 Meter hohen Chimborazo.

Nach der Besteigung sagte Teuber: "Der Chimborazo war für mich die Grenze des Machbaren. Umso glücklicher bin ich über diesen Erfolg."

Mit seinem Gipfel-Erfolg möchte der 49-Jährige eine Botschaft an alle senden, egal ob mit oder ohne Handicap: "Geh nicht nur den bequemen Weg, sondern schaut über den Tellerrand der eigenen Komfortzone hinaus. Die eigenen Grenzen zu testen und vielleicht auch zu überwinden, kann unglaublich befreiend wirken."

Übrigens: Der DAV Summit Club wird heuer 60. Anlässlich dieses Jubiläums präsentieren ALPIN und der DAV Summit Club das neue Multisport Opening am Gardasee.

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