Nach vorgetäuschtem Gipfelerfolg

Everest: Besteigungsverbot für Ehepaar

Indisches Bergsteigerpaar darf zehn Jahre lang keine Gipfel mehr in Nepal besteigen.

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Auf den Gipfel des höchsten Berges der Erde zu stehen, ist längst nichts Außergewöhnliches mehr. Allein in diesem Frühjahr hatten über 400 Bergsteiger die Besteigung geschafft.

Doch als Ehepaar gemeinsam auf dem Everest zu stehen, kommt selbst in Zeiten des kommerziellen Expeditions-Tourismus nicht alle Tage vor. 

Und so wurden Dinesh und Tarakeshwari Rathod, zwei Polizisten aus Indien, noch dazu verheiratet, in ihrer Heimat für ihre Besteigung des Berggiganten gefeiert.

<p>Eines der angeblichen Gipfelfotos des indischen Bergsteigerpaares.</p>

Eines der angeblichen Gipfelfotos des indischen Bergsteigerpaares.

© Screenshot von blogs.dw.com/abenteuersport

Zu Unrecht, wie sich wenig später herausstellen sollte: Der vermeintliche Gipfelerfolg war fingiert! 

So entpuppten sich die Gipfelfotos, die die beiden zum Beweis ihrer Besteigung am 23. Mai dieses Jahres vorlegten, im Nachhinein als Fälschung. Das Paar hatte sich offenbar das Bildmaterial eines anderen indischen Bergsteigers, Satyarup Siddhanta, angeeignet und entsprechend bearbeitet. 

Während Siddhanta zweifelsfrei am 21. Mai den Everest-Gipfel erreicht hatte, gelang dies Dinesh und Tarakeshwari Rathod nachweislich nur mit Hilfe von Photoshop.

Das nepalesische Tourismusministerium hatte dem Paar zunächst die begehrten Besteigungszertifikate ausgestellt. Kurze Zeit später jedoch, als weitere Ungereimtheiten öffentlich wurden, wurde eine Untersuchungskommission mit dem Fall betraut.

Nach einmonatiger Arbeit kam man schließlich auch von offizieller Seite zu dem Ergebnis, dass das indische Paar betrogen hatte.

Die Gipfelurkunden wurden inzwischen annulliert. Zudem wurde den Eheleuten untersagt, in den nächsten zehn Jahren weitere Expeditionen in den Berges Nepals durchzuführen.

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