"Gipfel-Hacker" in den Bayerische Alpen

Unbekannter fällt erneut Gipfelkreuz

Drei Gipfelkreuze hat ein unbekannter Täter in den vergangenen Wochen in den Bayerischen Voralpen zerstört - zuletzt am Schafreuter.

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Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer Online-Ausgabe berichtet, hat ein Unbekannter am vergangenen Samstag das Gipfelkreuz am 2102 Meter hohen Schafreuther zerstört.

Es wird vermutet, dass es sich dabei um die selbe Person handelt, die sich bereits zu Pfingsten am Holzkreuz der Dudl-Alm im Längetal sowie im letzten Juli-Wochenende am Gipfelkreuz des Torjoch (auch Prinzkopf genannt) mit einer Axt zu schaffen gemacht hatte.

Hier wurden zwei Almhirten unmittelbare Zeugen der Zerstörungswut des Täters, der sich aufführte "wie ein wildes Tier". Nachdem er das Gipfelkreuz gefällt hatte, soll der Unbekannte noch laut schreiend um sein "Werk" getanzt sein, so auch die Angabe von einigen Wanderern, die den Mann dabei mit dem Fernglas beobachten konnten.

Nach dem jüngsten Vorfall am Schafreuter geht die Polizei in Bad Tölz - obwohl bis dato kein Bekennerschreiben an den Tatorten hinterlassen wurde - von anti-religiös geprägten Motiven aus.

Für Michael Bubeck, der Tölzer Hütte unterhalb des Schafreuter betreibt, steht jedoch außer Frage, dass es der "Gipfel-Hacker" nur auf Kreuze abgesehen hat: "Der Unbekannte hat sich nicht gegen Wanderer gewandt, obwohl er wiederholt welche traf. Man sollte auf keinen Fall in Panik geraten."

Hoffnung den Täter bald stellen zu können, haben die Behörden wenig. Man sei bei der Fahndung auf die aktive Mithilfe von Wanderern angewiesen, so Mayr. Wer Vandalismus am Berg beobachte, solle unverzüglich die Polizei informieren sowie Verdächtiges - etwas mit der Kamera des Smartphones - dokumentieren.

Laut Zeugenangaben handelt es sich bei der gesuchten Person um einen ca. 1,80 Meter großen, kräftigen Mann zwischen 30 und 40 Jahren und dunklen Haaren, der mit ausländischem Akzent spricht.

22 Kommentare

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Ha Sa

Auf der einen Seite das Gipfelkreuz als Symbol der Bewältigung eines Gipfels, Ziel und Ende einer Anstrengung, eine Art Erlösung ("es ist g'schafft!!) - auf der anderen das Kreuz als Symbol des Christentums, das vielen durch zwei Jahrtausende Korruption und Missbrauch tendenziös belastet scheint? Könnte es nicht auch an den Tod am Kreuz erinnern Eines, der sich gegen die Korruption seiner Zeit stellte?
Warum dieses Mischmasch, die menschliche Grausamkeit vor eine philosophische Grundidee zu stellen, nämlich Übernahme, Erlösung von der Qual, die das Leben so vieler darstellt, Nächstenliebe ansatt Revanche etc etc?? Das Kreuz abzuhacken ist ein ebenso dummer wie gedankenloser, kindisch kränkelnder Egozentrismus.

Winfried auf Facebook

Das war der Bergbiber. Er ist Atheist, hatte aber Hunger.

Wilhelm auf Facebook

Was hat so einem feigen Dreck ein simples Kreuz,das nur wie seit jeher einen Gipfel markiert und den Eindruck vermitteln will(wer daran glaubt)dem Himmel und Gott näher zu sein wohl getan ?Primitivismus greift heutzutage bis hoch hinauf.Schade !

Johann auf Facebook

Kreuze aus Schulen und öffentlichen Einrichtungen, Kreuze weg von den höchsten Punkten unseres Landes, Abschaffung christlicher Feiertage, Streichung des Religionsunterrichts an unseren Schulen und die Feststellung, das Gipfelkreuze nicht christlich besetzt sind bedarf doch keiner Begründung dafür, dass es auch in unserem schönen Bayern nur noch in eine Richtung, in die falsche, geht.

Robert auf Facebook

Das is so krank! Als nächstes werden Wahlurnen angezündet, weil unsereins sein 'Kreuzerl' draufmacht, oder was? Diese ganze Religionshetze ist sowas von Mittelalter; zum schämen für die Menschheit. Evolution im Rückwärtsgang.

Frank auf Facebook

Scheissegal aus welchen Gründen auch immer, diesen Abschaum der Menschheit hätte das Kreuz erschlagen sollen. Solchen kranken Idioten wünsch ich alles schlechte. Lass dich nicht von mir auf irgendeinem Gipfel erwischen. Ich schmeiss dich sonst vom Berg. Nichts anderes hast du verdient

David auf Facebook

Man muß ja nicht gleich alles zerstören, aber wenn es wirklich gegen christliche Symbolik geht, dann nur weiter so, denn wofür die Kirche alles verantwortlich ist in Ihrer 2000 jährigen Geschichte, ist nicht zu entschuldigen. Der IS hat da noch ordentlich Nachholbedarf um das zu toppen..

Manuel auf Facebook

Ich bin ja auch kein großer Freund des Christentums und vor allem nicht seiner Institutionen, aber ich toleriere diese Menschen, auch wenn sie zum Teil sehr offensiv und aufdringlich werden und mich mir versuchen ihren Glauben aufzudrängen. Aber ich würde nie auf die Idee kommen Gipfelkreuze oder derartiges zu zerstören. Ich empfinde Gipfelkreuze sogar als schönen Fixpunkt auf dem Gipfel und weil sie für mich religionsunabhängig zu einem positiven Symbol eines erreichten Zieles geworden sind, möchte ich sie ehrlich gesagt nicht mehr missen!

Marion auf Facebook

Für mich persönlich ist das Gipfelkreuz nicht christlich besetzt, sondern es markiert das ersehnte Ziel. Wenn jetzt auch schon auf den Gipfeln Zerstörungswut herrscht, wo soll man denn dann noch hin?

DRSNova

@Harry an der Leine:

Warum sollte statt dem Kreuz dann dort ein Halbmond stehen? Das Problem ändert sich ja nicht, wenn der "religiöse Pächter" des Berges bloß wechselt.

Sinnvoll wäre, wenn einfach *gar kein* religiöses Symbol unnötigerweise auf irgendwelchen Bergspitzen steht, denn das wäre etwas, was ausnahmslos jeden willkommen heißt.

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