Gleich mehrere Dutzende Alphornspieler waren am Sonntag angetreten, um die traditionelle "Berglar-Kirbe" auf dem Fellhorn musikalisch zu untermalen.
Dazu ertönten die lauten Glockenklänge der Ischellner Churfirsten aus der Schweiz und die Lieder der "Wertacher Singföhla". "Föhlä" ist der Allgäuer Ausdruck für "junge Mädchen". Hat natürlich nichts mit einem "Fehler" zu tun!
Die Musiker versammelten sich am Kreuz an der Station Schlappoldsee der Fellhornbahn zur Bergmesse mit dem Oberstdorfer Pfarrer Peter Guggenburger ("Guggi"). Er erklärte den Ursprung des Fests zum Jahrestag des Hirten- und Pilger-Petrons Jakobus.
Zum 25. Mal wurde dieses Jahr die "Berglar-Kirbe" gefeiert, für Hochwürden wohl zum letzten Mal, steht er doch kurz vor der Pensionierung. Augustin Kröll, Geschäftsführer der Fellhornbahn, bedankte sich mit einem gut gefüllten Wanderrucksack beim Bergpfarrer, der mit sichtlicher Freude die Großveranstaltung gestaltete.
Dass die 450 Hostien nicht reichten, focht den wackeren Hirten nicht an: Routiniert brach er die Hostien im Kelch, für eine gerade wundersame Brotvermehrung – wie Jesus Christus am See Genezareth getan hatte.
Viele Hunderte von Gläubigen hatten sich zum Bergmesse versammelt, insgesamt waren über 4000 Wanderer im Fellhorngebiet unterwegs. Eine hatte sogar ihren Papagei mitgebracht, der es gar nicht lustig fand, dass eine Hand mit Hostie in sein Revier eindrang.
Pfarrer Guggenberger zuckte kurz zurück, als der Papagei aufkreischte, übergab dann aber nervenstark die Hostie: "Also, so etwas habe ich ihn 45 Jahren auch noch nicht erlebt!"
Sein Abschiedssegen freute alle Anwesenden: "Geht in Frieden, aber bleibt da!"