Tourismusministerium plant Änderungen

Neue Besteigungs-Regeln am Everest?

Nur wenige Tage nach dem Streit um die Besteigungsurkunden für Sherpas irritiert das nepalesische Tourismusministerium abermals mit der Ankündigung neuer Bestimmungen.

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Wenn es nach den Vorstellungen der Regierung in Kathmandu geht, sollen die seit 2002 geltenden "Regeln für Bergsteiger-Expeditionen" umfassend ergänzt werden.

Folgende Neuregelungen sind nach Informationen der Himalayan Times angedacht:

  • Jeder Bergsteiger soll künftig von einem "sherpa guide" begleitet werden.

  • Hubschrauberflüge oberhalb des Basislagers werden begrenzt (Ausnahme: Rettungseinsätze und Materialtransport).

  • Everest-Aspiranten müssen die Besteigung eines Siebentausenders nachweisen können.

  • Besteigungsverbot für Bergsteiger über 75 Jahre, beidseitig Beinamputierte und Sehbehinderte.

  • Sherpas erhalten ein Besteigungszertifikat.

Der letzter Punkt ist geradezu absurd. Hatte sich die nepalesische Regierung doch gerade erst dazu entschlossen, die seit Jahren geltende Regelung zu kippen.

Auch die anderen Vorschriften sind in der Vergangenheit durch die zuständigen Behörden immer wieder ins Spiel gebracht worden. In nahezu allen Fällen blieb es jedoch bei Ankündigungen.

"Jedes Mal, wenn neue Bürokraten ihren Dienst antreten, bringen sie ihre eigene Interpretation der Politik ein und erlassen neue Regeln, fast immer irgendwelche Einschränkungen. Als wenn sie nun ihre Macht verspüren und ihre Spuren hinterlassen wollen. Und üblicherweise rudert man irgendwann wieder zurück und findet einen Kompromiss.

Das Traurige ist, dass man das Ganze auch erreichen könnte, indem man den Dialog mit den Interessenvertretern sucht und den nötigen Kompromiss erreicht, ohne weltweit Schlagzeilen zu machen und ohne das Bild einer rückwärts gewandten und törichten Regierung zu vermitteln.“

Man darf gespannt sein, ob Kathmandu den Worten diesmal auch Taten folgen lässt.

5 Kommentare

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Eva-Maria Kirschner auf Facebook

Das ist mir schon klar wegen Sauerstoff und Höhenkrankheit usw. ...es kann jeden treffen...das weißt du vorher nicht....und wettertechnisch kann es sein dass du 100m vor dem Gipfel umkehren musst... das letzte Wort hat schließlich immer der Berg....wow und den K2 würde ich nicht anrühren...das wäre mir zu gefährlich zumal er ja klettertechnisch viel schwieriger ist als der Everest....ich meinte nur grundsätzlich sollten wirklich nur Leute mit viel Erfahrung auf den Everest....ansonsten klar geb ich dir schon recht

Robert Herzig auf Facebook

Man kann noch so erfahren sein und die schwerste routen der Alpen klettern, 8000er sind nochmal eine ganz andere Nummer. Nicht weil die Routen so schwierig wären sondern wegen der physischen Belastung. Niemand sollte nach dem mt. Blanc gleich auf den k2 steigen

DerJan

@Eva-Maria:
Das mit dem 7000er macht in meinen Augen durchaus Sinn.
Schließlich liegen die Schwierigkeiten am Everest weniger im technischen Bereich, als viel mehr in der extremen Höhe. Ob man mit dieser klarkommt oder nicht, lässt sich in den Alpen leider nicht feststellen. Und auch die beste Erfahrung im Eisklettern bringt mir da rein garnichts, zumal solche Fähigkeiten auf der Normalroute des Everest praktisch nicht erforderlich sind.
In dem Punkt bezüglich der Gruppengröße hingegen gebe ich dir recht.

Hans Maier auf Facebook

Welch ein Elend und genau diesen Berg wollte ich mir zu meinem 80' gönnen.

Eva-Maria Kirschner auf Facebook

Das mit dem 7 Tausender ist schon echt krass...Leute die jahrelang in den Alpen etc. geklettert sind....haben diesen einen Traum. .....den Everest ....und das ist schon ne Riesen Aktion....und super teuer....und dann soll man vorher noch auf einen 7 Tausender steigen...die sind glaube ich alle auch in Asien ....ich fände es viel besser Nachweis zu bringen über Alpin Klettern. ....Höhenklettern....Eisklettern. ...und darin Bitte auch genug Erfahrung. ....Ferner würde ich natürlich auch die Gruppen kleiner machen....damit es übersichtlicher wird....20 Leute? ...und wer nicht absolut fit und gesund ist...den würde ich schon überhaupt nicht mitnehmen.