Achttausender-Saison ist im vollem Gange

Bergsteiger am Everest, Cho Oyu und Manaslu erfolgreich

Es herrscht Hochbetrieb an den höchsten Bergen der Welt. In den letzten Tagen glückten Besteigungsversuche am Mount Everest, Cho Oyu und Manaslu.

Bergsteiger am Everest, Cho Oyu und Manaslu erfolgreich
© Picture Alliance

Nachdem es vor einer Woche bereits 30 Bergsteiger - darunter der 77-jährige Spanier Carlos Fontan - auf den Gipfel der Annapurna (8091m) geschafft hatten, gibt es nun von drei weiteren Achttausendern Erfolge zu vermelden.

Am Dienstag standen Horia Colibasanu und Peter Hamor auf dem Gipfel des Manaslu (8163m), den sie "by fair means", also ohne Flaschensauerstoff und Sherpa-Unterstützung, über die Normalroute besteigen konnten.

Für das slowakisch-rumänische Duo diente der Gipfelgang lediglich zur Vorbereitung für ihr eigentliches Ziel - die Eröffnung einer neuen Route an der Nordseite des Berges.

Jubel auch am höchsten Berg der Erde; hier standen am Mittwoch gleich neun Sherpas auf dem "Dach der Welt". Die Gruppe war im Auftrag verschiedener Expeditionsanbieter unterwegs, um auf der Everest-Südseite Fixseile bis zum Gipfel zu verlegen.

Es war die erste erfolgreiche Besteigung des Everest seit mehr als einem Jahr. 2015 war es - aufgrund der Folgen der verheerenden Erdbebenkatastrophe - keinem Bergsteiger gelungen, den Gipfel zu erreichen.

Mit dem Schrecken (und leichten Verletzungen) davongekommen sind hingegegen Zoltan Pál und Vladimir Štrba.

Die beiden Slowaken hatten vorgehabt, im Alpinstil auf einer von Doug Scott und Dougal Haston 1975 eröffneten Route durch die Südwestwand des Everest zu klettern. 

Nachdem sich Pál in einer Höhe von 7200 Metern eine Verletzung am Auge zugezogen hatte, entschied sich das Duo zur Umkehr.

Einem Rettungsteam, bestehend aus vier Sherpas, gelang es, die beiden Alpinisten sicher ins Lager II zu geleiten. Von dort sollen sie nun schnellstmöglich mit dem Helikopter ausgeflogen werden.

Bereits am Sonntag durften sich David Roeske (USA) und Sherpa Lakpa Gelbu über die erfolgreiche Begehung des Cho Oyu (8188m) freuen. Auch sie waren ohne künstlichen Sauerstoff am Berg unterwegs. 

Rückschlag für Ueli Steck und David Göttler an der Shishapangma (8027m). Die beiden Spitzenalpinisten mussten ihren ersten Versuch in der Südwand abbrechen. Ueli Steck schreibt dazu auf seiner Facebook-Seite

"We are back in basecamp. Weather was not what we expected. Lets hope for good weather. The season is not finished yet. Untill now we did for sure not missing any good weatherwindow. We are still motivated and we keep trying!"

4 Kommentare

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Herbert Hofer

Und wie war das mit dem Sack Reis in China ........ ??

alpin.de

Hallo Herr Sander,

das Geschehen an den Achttausendern interessiert unsere Leser und User.

Der Nachrichtenwert der vorliegenden Meldung liegt nicht darin, dass wir es für eine Sensation halten, dass der Manaslu ohne Zuhilfenahme künstlichen Sauerstoffs bestiegen worden ist. Er liegt vielmehr darin, dass insgesamt die ersten Erfolge an Achtausendern in dieser Saison zu verzeichnen sind.

In unseren Augen gehört es bei derartigen Meldungen dann gerade für ein Bergsteigermagazin dazu, den Stil der Besteigung zu erwähnen.

Viele Grüße

Holger Rupprecht für alpin.de

ChristianSander

Nachtrag zu meinem ersten Kommentar:
Was wäre denn leicht sarkastisch gesehen als nächstes die Folge dieser Berichterstattung ?
Sondermeldung : Bergsteiger besteigt Zugspitze ohne Zuhilfenahme einer Seilbahn

ChristianSander

Ist das jetzt schon eine "besondere" Bergsteiger Meldung, das der Cho Oyu und der Manaslu ohne künstlichen Sauerstoff besteigen wird ? Ich meine, das sollte zumindest wie bei allen anderen "niedrigen" Achttausendern selbst für Amateurbergsteiger ein Selbstverständlichkeit sein. Dann wäre es einer Meldung wert.