Privatsender sendet weiter

Doch kein Aus für Servus TV

Überraschende Wende bei Servus TV: Nachdem Anfang des Monats die Meldung für Schlagzeilen gesorgt hatte, dass der österreichische Privatsender den Sendebetrieb einstellen werde, scheint es mit Servus TV nun doch weiterzugehen.

Doch kein Aus für Servus TV
© Picture Alliance

Der zur Red Bull Media House GmbH gehörende Privatsender ging 2009 an den Start und erfreut sich gerade auch in Bergsteigerkreisen aufgrund seiner qualitativ hochwertigen Dokumentationen zum Thema Alpinismus und Bergsport großer Beliebtheit.

Allerdings kam der Sender nie aus den roten Zahlen. Laut Betreiber Dietrich Mateschitz pumpt sein Unternehmen jährlich einen dreistelligen Millionenbetrag in das TV-Format um den Betrieb am Laufen zu halten.

Da eine positive Entwicklung auch nach sieben Jahren nicht abzusehen sei, habe man aus wirtschaftlichen Gründen die Reißleine ziehen müssen, so der Red-Bull-Patron in einer offiziellen Stellungnahme am 03. Mai. 

Schnell wurde jedoch gemutmaßt, die finanzielle Schieflage sei nicht der Hauptgrund für die Entscheidung von Mateschitz gewesen. Vielmehr habe die geplante Gründung eines Betriebsrats den Milliardär zu diesem Schritt veranlasst.

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge unterschrieben noch am Dienstag über 200 Mitarbeiter des Senders einen offenen Brief, in dem klar Position gegen die Schaffung einer Arbeitnehmervertretung bezogen wurde.

Tags darauf traf sich Mateschitz bereits mit Vertretern von Gewerkschaft, Arbeiterkammer und Red Bull zu einem "konstruktiven Gespräch".

"Nicht überraschend für einen Betrieb, der für seine hohen sozialen Standards bekannt ist, lehnt die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter einen Betriebsrat ab. Im Gespräch mit AK und ÖGB wurde diese Haltung der Belegschaft respektiert und damit bestehende Vorbehalte beseitigt. Die Fortsetzung der partei-politischen unabhängigen Linie wird von allen Beteiligten begrüßt. Red Bull führt daher den Sender weiter, und die Kündigungen werden zurückgenommen", so das Unternehmen in einer Pressemeldung.

Die Debatte um die wahren Hintergründe der unerwarteten Wende im Poker um den Privatsender wird in Österreich noch länger die Medien beherrschen.

Der Standard aus Wien vermutet hinter dem Wirbel um Servus TV ein abgekartetes Spielvon Mateschitz. Mit seinem Vorgehen hätte er erreicht, dass es bei seinem Sender niemals einen Betriebsrat gebe.

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