Das Unglück ereignete sich auf dem Truppenübungsgelände des österreichischen Bundesheeres, das auch von Skitourengehern genutzt werden darf, berichtete der Sender ORF. Die Tschechen waren Samstagmittag in zwei Gruppen im steilen Gelände auf dem Weg auf den mehr als 2800 Meter hohen Geier.
Wie der Lawinenwarndienst Tirol auf seinem offiziellen Blog schreibt, stellt sich der endgültige Stand zum Lawinenunfall laut der Alpinpolizei folgendermaßen dar:
"Die 12-köpfige Gruppe drehte in etwa bei der im vorigen Blogeintrag mit 'x' bezeichneten Stelle um und fuhr zum Sammelplatz ab. Danach erfolgte ein neuerlicher Aufstieg bis zu der mit 'x' bezeichneten Stelle. Inzwischen wurde die 12-köpfige Gruppe von der 8-köpfigen Gruppe überholt. Letztere spurte den Hang in Spitzkehren. 7 Personen dieser Gruppe erreichten oberhalb flacheres Gelände, eine der Personen hatte gesundheitliche Probleme und blieb deshalb etwas zurück.
Die Lawine wurde mit größter Wahrscheinlichkeit fernausgelöst und erfasste schlussendlich die 12-köpfige Gruppe sowie die Einzelperson. 3 Tourengeher wurden teilweise, 10 total verschüttet, wovon 5 Personen nur mehr tot geborgen werden konnten. 2 Verletzte wurden heute [am Sonntag, Anm. d. Red.] wieder aus dem Spital entlassen."
Vor dem Aufstieg gewarnt@(zwischenHeadlineTag)>
Laut der Deutschen Presse-Agentur wurden die als erfahren geltenden tschechischen Skitourengeher vor ihrem Aufstieg vom Besitzer der Hütte gewarnt: "Ich habe zu meinen Gästen gesagt, ich würde heute nicht gehen", sagte Anton Nigg zu den gut ausgerüsteten und vorwiegend jungen Tschechen, die seit vielen Jahren in der Hütte in den Tuxer Alpen abstiegen.
Am Samstag herrschte in Tirol mit Stufe drei auf der Skala des Lawinenwarndienstes „erhebliche Lawinengefahr“. Die aktuellen Lawinenlageberichte sollten kurz vor jeder Tour konsultiert werden. Den ganzen Tag über lösten sich im Skigebiet nahe der deutschen Grenze Schneebretter. Das Schneebrett, das den tödlichen Unfall verursacht hatte, war laut Polizei mehrere hundert Meter breit und ebenso lang.
In den Hochlagen der deutschen Alpen mussten Wintersportler mit erheblicher Lawinengefahr rechnen, schrieb das Onlineportal der Süddeutschen Zeitung und berief sich dabei auf den Lawinenwarndienst Bayern. Oberhalb von 2000 Metern können schon ein einzelner Skifahrer oder Snowboarder Schneebrettlawinen auslösen. Außerdem sei möglich gewesen, dass sich wegen der tagsüber milden Temperaturen vor allem bei starker Sonneneinstrahlung Lawinen auch selbst auslösen können.
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2 Kommentare
Kommentar schreibenDanke für die konstruktive Kritik. Von einer Fernauflösung spricht man, wenn Skifahrer die Lawine nicht dort auslösen, wo sie gerade unterwegs sind, sondern weiter bergauf. Das können auch mal mehrere hundert Meter sein.
Liebe Online-Redaktion, mir ist unklar, was es bedeutet, wenn eine Lawine "fernausgelöst" ist. Das ist wohl ein Fachbegriff, der für viele Leser unverständlich sein dürfte. Man denkt da z. B. eine aus der Ferne durchgeführte Sprengung, aber das wird ja wohl nicht gemeint sein. Es wäre gut, wenn Fachthemen so dargestellt und erklärt werden könnten, dass auch Nicht-Skitourengeher verstehen, was genau gemeint ist. Vielen Dank.