Nach Lawinenunglück in den französischen Alpen

Ermittlungsverfahren gegen Lehrer eingeleitet

Nahe der Wintersportstation Les Deux Alpes südöstlich von Grenoble ist es am Mittwoch zu einem schweren Lawinenunglück gekommen. Drei Menschen verloren dabei ihr Leben.

Lawinendrama in den französischen Alpen
© Picture Alliance

Bei den tödlich Verunglückten handelt es sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge um einen 56 Jahre alten Ukrainer und zwei Oberstufenschüler aus Frankreich.

Die beiden Jugendlichen gehörten zu einer neunzehnköpfigen Schülergruppe aus Lyon, die zusammen mit ihrem Lehrer im Skigebiet Les Deux Alpes unterwegs gewesen waren.

Wie die Staatsanwaltschaft in Grenoble inzwischen bestätigte, befand sich die Gruppe gerade auf einer gesperrten Piste, als sie von den Schneemassen erfasst wurde.

Warum sich der 47-Jährige mit seinen Schülern in einem für Skifahrer gesperrten Bereich aufhielt, wird derzeit von der französischen Justiz untersucht. Gegen den Lehrer ist inzwischen ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet worden.

In einer ersten Stellungnahme fragte der französische Sportminister Patrick Kanner, wie man auf "die Idee kommen könne, Kinder nach Perioden starken Schneefalls auf eine gesperrte Piste zu führen."

"Er war sich der Gefahr nicht bewusst, weil seit zwei Tagen viele Menschen diese Piste genutzt hatten", so Bénédicte Tarayre, die Anwältin des Pädagogen. Sie betonte aber, dass ihr Mandant seine Verantwortung voll anerkennen würde.

Über 60 Helfer und vier Helikopter waren an der Rettungsaktion am 13. Januar beteiligt. Trotz des immensen Aufgebots kam für drei Menschen jede Hilfe zu spät; mindestens drei Personen wurden bei dem Lawinenabgang schwer verletzt, darunter auch der Lehrer.

0 Kommentare

Kommentar schreiben