Wanderin stürzt in den Königssee, Tourengeher verunglückt am Alphubel

Schwere Unfälle in den Alpen

In den vergangenen Tagen haben sich im Alpenraum mehrere tödliche Unfälle ereignet.

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Drama am Monte Colodri bei Arco: Am Einstieg des beliebten Klettersteiges Sentiero del Colodri wurde am Mittwoch ein 59-Jähriger von einem herabfallenden Stein tödlich am Kopf getroffen - genau in dem Moment, als sich der Deutsche seinen Kletterhelm aufsetzen wollte. 

Bei einer Tour auf den Alphubel (4206m) in den Walliser Alpen ist am vergangenen Donnerstag ein deutscher Skihochtourengeher ums Leben gekommen. Der 47-Jährige war in Begleitung seines Sohnes, als die beiden Männer von dichtem Nebel überrascht wurden und die Orientierung verloren. Wenig später stürzten sie rund 60 Meter im felsigen Gelände in die Tiefe. Dabei erlitt der Vater tödliche Verletzungen, sein Sohn, der bei dem Unfall schwer verletzt wurde, konnte die Rettungskräfte alarmieren.

Eine Wanderung am Königssee wurde einer Münchnerin zum Verhängnis. Laut Polizeiangaben war die 53-Jährige am vergangenen Freitag von St. Bartholomä (Landkreis Berchtesgadener Land) in Richtung Funtensee unterwegs, als sie in einer steilen, teilweise noch mit Schnee gefüllten Rinne das Gleichgewicht verlor und bis in den Königssee abstürzte.

Wanderer beobachteten den Vorfall und informierten die Rettungskräfte. Diese entdeckten die Münchnerin wenig später in Ufernähe leblos im Wasser treiben. Für die Frau kam jede Hilfe zu spät. Wie das Bayerische Rote Kreuz vermeldete, hatte sich die Wanderin bei dem Sturz schwere Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen und einen Genickbruch zugezogen, war also nicht im Königgsse ertrunken.

Auf die derzeitig vorherrschenden Verhältnisse im Alpenraum hätten sich die Wanderern bei ihrer Tourenplanung einzustellen, gab Markus Leitner, der Pressesprecher des BRK, zu bedenken: "Es ist rutschig, es drohen Lawinen und Steinschlag und der teilweise tiefe Schnee fordert wesentlich mehr Kondition und zusätzliche Kleidung." 

Bei einem Unfall im Bezirk Landeck ist am Samstag ein Skitourengeher tödlich verunglückt. Der 53-jährige Tiroler war mit zwei Begleitern von der Flathalm Richtung Kegelkopf (2837m) unterwegs, als er ein rund 50 Meter breites Schneebrett auslöste, das alle drei Tourengeher erfasste. Während seine Bergkameraden nur leichte Verletzungen erlitten, erlag der Tiroler seinen schweren Kopfverletzungen.

Ebenfalls am Samstag ereignete sich in den Steiner Alpen ein tödlicher Bergunfall. Bei einer Tour auf den Velika Baba (2127m) verlor eine Frau das Gleichgewicht und stürzte vor den Augen ihres Mannes in die Tiefe. Der Mann, der seiner Frau zu Hilfe kommen wollte, geriet daraufhin selber in Bergnot, konnte aber wenig später von einem Polizeihubschrauber ausgeflogen werden. Für seine Partner kam jede Hilfe zu spät.

Bei einer Tour auf die Berliner Spitze (auch III. Hornspitze) in den Zillertaler Alpen ist am Montag ein Tourengeher aus Schwaz verschüttet worden. Bei der Abfahrt über die steile Gipfelrinne löste der 21-Jährige ein Schneebrett aus, das ihn über felsdurchsetztes Gelände mitriss und komplett verschüttete. Sein Begleiter konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Dem 26-Jährigen gelang es, seinen Kameraden von den Schneemassen zu befreien und die Bergrettung zu verständigen. Der Verunglückte wurde mit Gesichtsverletzungen ins Krankenkhaus gebracht.

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