Allrounder aus Schweden

Hestra Ergo Grip Active & Ergo Grip Outdry Dexterity Short

Fast könnte man meinen, es würde sich beim Ergo Grip Active und Ergo Grip Outdry Dexterity Short um ein und den selben Handschuh handel, so ähnlich sind sich die zwei neuen Modelle von Hestra auf den ersten Blick. Doch die beiden Softshell-Handschuhe unterscheiden sich in einem ganz wesentlichen Punkt. Wir hatten den Ergo Grip Active und den Ergo Grip Outdry vier Monate lang im Vergleichstest.

Leichte Softshellhandschuhe von Hestra im Vergleichstest
© Hestra
Echtes Komfortwunder: Der Ergo Grip Active von Hestra.
Echtes Komfortwunder: Der Ergo Grip Active von Hestra.

Der Ergo Grip Active ist ein Traum. Es gibt derzeit wohl keinen zweiten Softshell-Handschuh auf dem Markt, der sich so komfortabel trägt wie der neue Hestra - jedenfalls haben wir in den vergangenen Monaten keinen zwischen die Finger bekommen. Einmal übergestreift, könnte man fast meinen, die Hände würden "nur" in einem etwas dickeren Polartec Power Stretch - Liner stecken. Dabei kann das Modell mit einer Kombination aus Windstopper-Softshell und Ziegenleder so einiges ab.

Beide beim Ergo Grip Active verwendete Materialien sind nicht nur relativ robust, sondern auch unglaublich weich und anschmiegsam. Dazu kommt ein Polyester-Futterstoff, der das Prädikat "Hautschmeichler" vollauf verdient. Das alles ist allerdings nur halb so viel Wert, wenn die Passform nicht stimmt. Wer von Mutter Natur mit richtigen Pranken gesegnet wurde, könnte Probleme bekommen, den sehr schmal geschnittenen Active über die Finger zu bekommen.

Passen Hand und Handschuh zusammen, begeistert der Ergo Active mit top Beweglichkeit und einer ausgezeichnete Taktilität. Die Handhabung von Schnürsenkeln, Schnallen, Zügen, Zippern und Karabinern klappt daher nahezu reibungslos. Das erstklassige Finger(spitzen)gefühl geht beim Hestra natürlich ein Stück weit auf Kosten der Isolierung.

Da sich die Wärmeleistung des dünnen Trikotfutters in Grenzen hält, ist das Hestra-Modell keine Option für Minusgrade. Für Leute, die schnell kalte Finger bekommen, schon gleich gar nicht. Wer den Temperaturbereich mit Hilfe eines Liners erweitern möchte, muss mindestens zur nächstgrößeren Nummer greifen. Davon ist abzuraten, da dadurch der Charakter des Handschuhs (Stichwort Taktilität) deutlich verwässert werden würde.

Absolut wasserdicht: Der Ergo Grip Outdry Dexterity Short.
Absolut wasserdicht: Der Ergo Grip Outdry Dexterity Short.

Ergo Grip Outdry Dexterity Short

Bis auf die Handcuffs unterscheiden sich Ergo Grip Active und Ergo Grip Outdry rein äußerlich auf den ersten Blick kaum voneinander. Schaut man etwas genauer hin, fallen die rote Karabinerschlaufe am kleinen Finger, die Verstärkung am Daumen und das über die Fingerkuppen gezogene Leder auf. (An diesen kleinen Details merkt man schon, dass der Ergo Grip Outdry aus der Mountaineering-Linie von Hestra stammt).

Zieht man die beiden Modelle über, wird der wesentliche Unterschied schnell deutlich. Vom Schnitt her sind die beiden Handschuhe noch nahezu identisch, der Outdry ist aber ein ganzes Stück steifer als der Active. Das liegt zum einen an dem Material-Mix aus imprägnierten Ziegen- und festerem Känguruh-Leder, vor allem aber an der Outdry-Membran. Die sorgt zwar dafür, dass das Modell absolut wasserdicht bleibt, kostet aber gleichzeitig auch ordentlich Komfort-Punkte. Was das Isolationsvermögen anbelangt, hat der Outdry marginal die Nase vorne.

Fazit

Für welches der beiden Ergo Grip-Modelle man sich entscheiden sollte, hängt im Wesentlichen vom Einsatzgebiet ab. Hat hier Wasserdichtigkeit oberste Priorität, führt kein Weg an der erheblich teureren Version mit Outdry (155,00 Euro) vorbei. Spielt der Schutz vor Feuchtigkeit nicht die entscheidende Rolle, ist man mit dem Ergo Grip Active (89,95 Euro) auf jeden Fall besser bedient. Das Modell trägt sich derart komfortabel, dass man es am liebsten gar nicht mehr ausziehen möchte. Kann es ein größeres Lob für einen Handschuh geben?

Weitere Informationen: Hestra

Text von Wolfgang Dengler

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