So gelingen Ihre Bergbilder

Fotokurs mit Peter Matthis

Sie wundern sich, dass trotz teurer Ausrüstung Ihre Bilder nicht wirklich gut sind? Was machen die Profis bloß anders? Bergfotograf Peter Mathis verrät acht seiner Tricks.

Fotokurs mit Peter Matthis

Belichtungszeiten

Wenn man ohne Stativ fotografiert, gilt diese Faustregel: Belichtungszeit kürzer als der Kehrwert der Brennweite. So sollte man bei einem 28-mm-Weitwinkelobjektiv mindestens 1/30 Sekunde Belichtungszeit, bei einem 200-mm-Teleobjektiv mindestens 1/250 Sekunde verwenden.

Allerdings kann man natürlich mit längeren Belichtungszeiten sehr gut experimentieren und so Dynamik ins Bild bringen, z.B. bewusste Bewegungsunschärfe oder Mitzieher.

Beim Mitzieher wird die Kamera dem Objekt nachgeführt, um den Hintergrund verwischt abzubilden. Je länger die Belichtungszeit umso verwischter ist der Hintergrund, jedoch ist die Trefferquote dementsprechend geringer. Man kann so mit 1/30 Sekunde anfangen, um dann längere Belichtungszeiten auszuprobieren. Wer digital fotografiert, kann das Ergebniss sofort am Display ansehen.

Tiefenschärfe

Die Tiefenschärfe ist die räumliche Ausdehnung des Bildbereichs und ebenfalls ein wichtiges Gestaltungsmittel.

Möchte man wie auf dem Bildbeispiel vom nahen Vordergrund bis zum Horizont alles scharf abgebildet haben (Weitwinkelobjektive), muss eine kleine Blendenöffnung (z.B. Blende 11 oder 16) gewählt werden.

Möchte man jedoch den Vordergrund gegenüber dem Hintergrund optisch abheben, empfiehlt es sich besonders im Telebereich mit offener Blende (z.B. 2,0 oder 2,8) zu arbeiten und so den Hintergrund verschwommen erscheinen zu lassen.

Bildaufbau

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Neben richtiger Belichtung und Fokussierung ist der Bildaufbau das Wichtigste für ein gutes Foto.

Dabei können Kanten, Licht-Schatten-Linien oder andere Elemente mit ins Bild einbezogen werden.

Besonders schräge oder diagonale Linien bieten sich an, um im Bild Spannung zu erzeugen.

Das Hauptmotiv, zum Beispiel der Akteur, sollte in der Regel aber nie zentral im Bild positioniert sein, sondern aus der Mitte gerückt oder auch im Randbereich in Szene gesetzt werden (Goldener Schnitt).

Akteure sollten sich wenn möglich immer ins Bild hinein bewegen oder ins Bild schauen.

Perspektive

Außergewöhnliche Blickwinkel sind immer interessant: Zum Beispiel kann man sich auf Erhöhungen wie Hügel, große Blöcke oder Gebäude stellen, um eine erhöhte Kameraposition zu bekommen (Vogelperspektive).

Das Gegenteil ist die Froschperspektive, die besonders mit einem starken Weitwinkelobjektiv eine hohe Dynamik erzeugen kann.

Bei sehr geringem Abstand zum Akteur (z.B. Mountainbiker) sollte unbedingt nur jemand fotografiert werden, der sein Sportgerät auch beherrscht, da Schäden an der Kameraausrüstung oder gar Verletzungen das beste Bild nicht wert sind.

Peter Mathis ist einer der bekanntesten Berg- und Actionfotografen.

Aber er drückt nicht nur auf den Auslöser, sondern ist auch selber viel in den Bergen unterwegs. Fast immer mit Kamera.

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