Onlinetagebuch: ALPIN Leserreise - Mit Peter Habeler ins Everest-Basecamp

Verheißungsvoller Auftakt

Hunderte Gebetsfahnen, die in wenigen Metern Höhe über meinem Kopf gespannt sind, wehen sanft im Wind. Grillen zirpen lautstark um die Wette und der nahe gelegene Dudh Koshi River, der "Milch-Fluss", rauscht unaufhörlich. Inzwischen ist die Dunkelheit über die luxuriöse Yeti Mountain Lodge hereingebrochen, in deren Garten ich das Laptop aufgeklappt habe, um diesen ersten kleinen Bericht unserer abenteuerlichen Trekking-Tour zu schreiben.

Verheißungsvoller Auftakt
Doha, unsere Zwischenstation auf dem Weg nach Kathmandu, aus der Vogelperspektive. Mehr Bilder
Doha, unsere Zwischenstation auf dem Weg nach Kathmandu, aus der Vogelperspektive. Mehr Bilder

Peter Habeler ist seit Jahrzenhten in den Bergen dieser Welt unterwegs. Alleine in Nepal war die österreischische Bergsteigerlegende bereits 65 Mal. Oder 66 Mal. So genau weiß es der Peter nicht mehr. Für die meisten von uns ist es dagegen die Premiere in dem sagenumwobenen Himalay-Land. Zur Fotogalerie der ersten Tage unserer Leserreise Entsprechend groß ist die Aufregung, als wir nach anstrengender und schlafloser Flugreise in Kathmandu landen. Die Busfahrt zum Hotel ist bereits das erste kleine Abenteuer. Autos, Busse, Motorräder, Rikschas, Fahrräder und Fußgänger bewegen sich unter ohrenbetäubendem Geknatter und Gehupe in einem chaotisch anmutendem Fluss durch die Buckelpisten der nepalesischen Hauptstadt. Wie gebannt kleben wir an den Scheiben und beobachten kleine Zelte am Straßenrad, in denen Tee und allerlei Gebäck zubereitet wird, sehen Kinder, die auf Müllhalden spielen, Leichen, die öffentlich verbrannt werden und Kühe, die all dies völlig kalt lässt und die sich auf großen Kreuzungen zu einem kleinen Mittagsschläfchen niedergelassen haben. Welcome to Nepal!

Alle Details zu unserer Leserreise, Interviews mit Peter Habeler und Wolfgang Nairz, das Detailprogramm und die Ausrüstungscheckliste finden Sie hier. Um 04:30 Uhr war Wecken ausgemacht. Nach der schlaflosen Nacht im Flieger nicht eben eine erholsame Zeit zum Aufstehen. Etwas übereifrig klingelt uns der Portier im Hotel bereits um 04:00 Uhr hoch. Schlaftrunken und übernächtigt lassen wir uns zum Flughafen für Inladsflüge befördern. Zumindest fast. Denn einige hundert Meter vor dem Airport bleibt unser Bus liegen. Der Sprit ist in diesen Tagen in Kathmandu strikt reglementiert und ganz ging die Rechnung unseres Fahrers wohl nicht auf. Also doch ein paar Meter zu Fuß, denn in dem eilig herbeigerufenen Ersatzbus hat nur unser Gepäck Platz. Zur Fotogalerie der ersten Tage unserer Leserreise Mit Yeti Airlines geht es in einer ein wenig klapprig daher kommenden zweimotorigen Propellermaschine ins 2800 Meter hoch gelegene Lukla, wo uns unsere Sherpa-Crew erwartet. Eine ungemein entspannte und friedfertige Stimmung liegt über dem kleinen Ort, der Ausgangspunkt für sämtliche Unternehmungen im Everest-Gebiet ist. Kinder spielen scheinbar sorgenfrei auf den Straßen, aus den zahlreichen Geschäften dudelt fremdartige Musik, man grüßt freundlich "Namaste". Hier könnte man es auch länger aushalten.

Fotogalerie früherer Hauser-Trekkintouren zum höchsten Berg der Welt: Klicken Sie auf das Bild oder auf diesen Link.
Fotogalerie früherer Hauser-Trekkintouren zum höchsten Berg der Welt: Klicken Sie auf das Bild oder auf diesen Link.

Doch wir brechen auf. Der Weg bis zu unserem ersten Nachtlager kurz vor Phakding ist eher ein lockerer Aufgalopp denn eine erste ernsthafte Belastungsprobe. Langsam und stetig gehen ist oberstes Gebot, denn unser Organismus muss sich erst an die dünne Luft gewöhnen. Entspannt und gemächlich schlendern wir mit leichtem Gepäck drei Stunden über Hängebrücken und vorbei an zahlreichen Gebetsmühlen durch das wunderschöne Hochtal bis ins Yeti Mountain Ressort, wo uns nepalesiche Gastfreundschaft die Strapazen der Anreise bald vergessen lässt.

Text: Holger Rupprecht

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Weitere Informationen:

Seit 1990 unterstützt Hauser aktiv die Sir Edmund Hillary Stiftung Deutschland durch großzügige Spenden für Infrastruktur-Projekte in Nepal. www.sir-edmund-hillary-stiftung-deutschland-ev.de

Der Nepalhilfe Beilngries kann auf 15 Jahre soziales Engagement im Königreich Nepal zurückblicken. Sie unterstützt Projekte, die Hilfe zur Selbsthilfe geben sollen: www.nepalhilfe.org