Kaum am Ausgangspunkt angekommen, wurde es für die allermeisten der 50 Teilnehmer der ersten Berghaus Winter Tour bereits ernst - bitter ernst. Galt es doch, sich in Rekordzeit mit einem bis dato nur vom Hörensagen bekannten Medium vertraut zu machem: dem Schneeschuh! Erst skeptische Blicke und verschämtes Lachen, schließlich vorsichtiges Herantasten an das Testmaterial von MSR. Wo ist hier links, wo rechts? Wo vorne, wo hinten? Wozu soll dieser Bügel gut sein? Und wie bekomme ich den wieder runter?
Nachdem alle Fragen geklärt und die ersten Gehübungen auf dem Parkplatz am Kurvenlift unfallfrei absolviert waren, konnte es auch schon losgehen. Vom gemächlichen Eintraben allerdings keine Spur. Stattdessen Kaltstart von null auf hundert. Denn bereits auf den ersten Metern führte der Weg steil nach oben in den Wald hinein. "Mei, des is fei ganz schön anstregend", entfuhr es einem älteren Schneeschuh-Novizen, der mit seinem Ausspruch sogleich zustimmendes Nicken von seinen Vorder- und Hinterleuten erntete. Die nächste halbe Stunde sollte es nicht weniger schweißtreibend weitergehen. Dann war der Trautweinweg, der vom Spitzingsattel zur Oberen Firstalm führt und im Winter als Rodelbahn genutzt wird, erreicht.
Klicken Sie sich durch die Slideshow mit Impressionen der ersten Berghaust Winter Tour am 15.12.2013.
Spätestens hier nutzen viele der Teilnehmer die Gelegenheit für eine kurze Verschnauf- und Trinkpause. Wer gehofft hatte, der breite Forstweg würde in sanfter Steigung bis zum Westgipfel der Brecherspitze führen, sah sich nach ein paar Minuten enttäuscht. Ohne Gipfel zur Hütte kam aber auch für niemanden aus der Gruppe in Frage. Und so ging es in direkter Linie, aber in loser Formation, dem Ziel - einem Antennenmasten - entgegen.
Da starker Wind und eine dichte Wolkendecke das schöne Wetter inzwischen abgelöst hatten, hielt es kaum einen Teilnehmer lange am höchsten Punkt. Nur: Auf der Oberen Firstalm wenig später dann leider auch niemanden so richtig. Die Hütte war bis auf den letzten Sitzplatz belegt, die Luft zum schneiden und der Lärmpegel wurde durch die kräftige Unterstützung einer Horde französischer Schüler zusätzlich und deutlich nach oben geschraubt.
Gemütlichkeit sieht anders aus. Also schnell noch Kasknödel oder Schweinebraten verputzt und dann nichts wie raus. Inzwischen schien auch wieder die Sonne und so wurde der Rückmarsch zum Parkplatz für alle nochmal zum richtigen (Schneeschuh-)Vergnügen.
Text und Fotos: Wolfgang Dengler / alpin.de
Aktuelle Infos sowie das jeweilige Ziel der Berghaus-Tour werden zukünftig zwei Wochen vorher auf alpin.de oder www.berghaus.com bekanntgegeben.
