Positionen von VDS und DAV

Pistenskitourengehen: Bayerische Alpen

Der Schnee ist endlich da, die Wintersaison im vollen Gange. Nicht nur Alpinskifahrer sind jetzt auf den Pisten unterwegs, sondern auch Skitourengeher. In den vergangenen Jahren hat diese doppelte Nutzung an manchen Orten zu Konflikten geführt. Um möglichst viele aktive Skitourengeher auf die Gefahren des Pistengehens aufmerksam zu machen, hat der DAV jüngst ein Video produziert.

Pistenskitourengehen: Bayerische Alpen
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Seit vergangenem Jahr setzen sich der Verband Deutscher Seilbahnen und der Deutsche Alpenverein gemeinsam für ein spannungsfreies Nebeneinander von Tourengehern auf Pisten und Alpinskifahrern ein. Die Bilanz ist überaus positiv:

"In allen bayerischen Skigebieten stehen jetzt tagsüber Aufstiegsmöglichkeiten für Tourengeher zur Verfügung", sagt Hanspeter Mair vom DAV. VDS-Präsident Peter Huber pflichtet ihm bei: "Es ist unser Ziel, die Tourengeher nicht auszuschließen, sofern sie sich an die jeweils vor Ort ausgehandelten Regelungen halten."

Gemeinsame Positionen von VDS und DAV

Eine Saison ist mittlerweile vorbei, in der sich der Seilbahnverband und der Alpenverein gemeinsam für ein konfliktfreies Nebeneinander von Tourengehern auf Pisten und Alpinskifahrern eingesetzt haben. Eine Saison, in der dieses politische Signal auf die unterschiedlichen Situationen in den vielen bayrischen Skigebieten einwirken konnte.

Die Resultate sind sehr positiv: Wo bereits funktionierende Regelungen existierten, sind diese gefestigt. Wo noch Lösungen zu finden waren, wurden diese gefunden. Und wo sich bestehende Regelungen nicht bewährt haben, wurden Anpassungen vorgenommen. Unverändert geblieben sind hingegen vier zentrale Punkte, die DAV und VDS vor einem Jahr als Basis ihrer gemeinsamen Bemühungen formuliert haben:

1. DAV und VDS bringen sich aktiv ein, um Konflikte durch Skitouren auf Pisten zu lösen. Skigebiete mit erheblichem Handlungsbedarf gibt es vor allem im Einzugsbereich Münchens. Für viele andere Skigebiete der bayerischen Alpen ist der Handlungsbedarf momentan gering oder nicht gegeben, da bereits akzeptable Lösungen gefunden und erfolgreich umgesetzt wurden. Ziel ist es, zu erreichen, dass in allen bayerischen Skigebieten Aufstiegsmöglichkeiten für Tourengeher zur Verfügung stehen.

2. Skitourengeher im Bereich von Pistenskigebieten sind verpflichtet, sich an die zehn allgemeinen DAV-Regeln für Skitouren auf Pisten sowie an örtliche Regelungen der Skigebiete, z.B. ausgewiesene Aufstiegsrouten für Tourengeher oder zeitlich befristete Sperrungen, zu halten.

3. Zeitlich befristete Sperrungen von Pistenabschnitten (etwa Engpassagen), bestimmten Abfahrten oder Skiwegen zur Vermeidung von Unfallgefahren können in Einzelfällen nötig sein.

4. Zur Erarbeitung praktikabler Lösungen für Skigebiete mit Handlungsbedarf organisiert und moderiert der DAV Gesprächsrunden auf örtlicher Ebene. Im Dialog mit den Beteiligten (Vertreter der Bergbahnen und Lifte, Gemeinden, zuständigen DAV-Sektionen etc.) kann dabei auf die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort detailliert eingegangen werden.

Risiken des Tourengehens auf Pisten

Viele Tourengeher sind auf Pisten unterwegs, weil sie auf den präparierten und beschneiten Pisten ideale Bedingungen sowohl für den Aufstieg als auch für die Abfahrt vorfinden, und weil sie es dort für nicht gefährlich halten. Und tatsächlich ist man auf geöffneten Pisten vor den typischen Gefahren des freien Skiraumes sicher – also in erster Linie vor Lawinen.

An die Stelle dieser Gefahren treten allerdings andere Risiken. Zum einen resultieren diese daraus, dass Tourengeher auf Pisten aufwärts gehen, während der Großteil der Pistennutzer abfährt. Bei viel Betrieb und an Engstellen kann das gefährlich sein. Zum anderen droht erhebliche Gefahr für Tourengeher, die nach Skibetrieb unterwegs sind, wenn Pisten u.a. auch mit Hilfe von Seilwinden präpariert oder Lawinen abgesprengt werden. Es ist daher sehr wichtig, die zehn DAV-Regeln für Skitouren auf Pisten beachten.

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