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Skifahren: Diese Apps sind nüztlich

Für den Pistenskilauf, zum Langlaufen sowie für Skitouren gibt es jede Menge Apps. So heißen die Mini-Programme für moderne Mobiltelefone wie das iPhone.

Skifahren: Diese Apps sind nüztlich
In „Ski Europa“ lässt sich das gewünschte Skigebiet mit allen Informationen aufrufen.
In „Ski Europa“ lässt sich das gewünschte Skigebiet mit allen Informationen aufrufen.

Wie viel Schnee liegt noch im Tal? Wie wird das Skiwetter am Wochenende? Droht akut Lawinengefahr? Das sind nur drei Fragen, die sich mit einer geeigneten Applikation, kurz App genannt, schnell vorab mit dem Handy beantworten lassen. Oder unterwegs: Wo genau bin ich im Skigebiet? Wie komme ich zum nächsten Restaurant? Wie viele Höhenmeter und Pistenkilometer habe ich schon absolviert?

Dazu kommen detaillierte Pistenkarten, die Möglichkeit, den Skipass („iSkiPass“) vorab zu kaufen, und vieles mehr. Beispielsweise sind Sie an einem wunderschönen Tag mit herrlicher Fernsicht unterwegs. Majestätisch erhebt sich im Hintergrund ein Gipfel, nur welcher? Sie nehmen Ihr Smartphone heraus, halten es in die Richtung des unbekannten Berges und sehen auf dem Display eine Panoramakarte mit allen Gipfeln – inklusive Namen, Entfernung und Höhe – wow!

Smartphones schon ab 100 Euro

Um die genannten Möglichkeiten, inklusive der Identifizierung von Berggipfeln im Panorama nutzen zu können, muss ein Handy über folgende Funktionen verfügen: Kamera, GPS-Chip, Kompass, Lagesensor, Internet (UMTS/HSDPA) und WLAN. Diese Voraussetzungen bringt fast jedes moderne Smartphone ab 200 Euro mit, das derzeit günstigste Gerät dieser Art ist das Vodafone 845. Es kostet ohne Vertrag und Einschränkungen knapp 100 Euro.

Unglaublich, aber wahr: Das Smartphone macht Ihnen eine genaue Gipfelbestimmung des Panoramas, das Sie sehen.
Unglaublich, aber wahr: Das Smartphone macht Ihnen eine genaue Gipfelbestimmung des Panoramas, das Sie sehen.

Voraussetzung für die Nutzung dieser Apps ist ein Smartphone. Das muss keineswegs das iPhone für 700 Euro sein. Handy mit GPS, Kamera, Kompass, Lagesensor und Internet gibt es schon für deutlich weniger Geld. Derzeit bildet sich eine neue Geräteklasse zwischen 150 und 200 Euro heraus, das günstigste Gerät kostet sogar unter 100 Euro.

Zwar gibt es die meisten Applikationen nach wie vor für das iPhone. Doch die Geräte mit dem Google-Betriebssystem Android haben mittlerweile so stark aufgeholt, dass in der Praxis keine Einschränkungen existieren. Dabei sind Android- Handys deutlich günstiger als die von Apple. Anders sieht es bei Mobiltelefonen mit dem neuen Microsoft-Betriebssystem Windows 7 aus: Hier gibt es (erst) wenige Apps. Auch für Blackberrys und die verbreiteten Nokia-Geräte ist die Auswahl kleiner.

Viele Apps sind kostenlos

Die Handy-Programme selbst sind häufig kostenlos. Wenn ein Tourismusbüro oder der Betreiber eines Skigebietes eine Ski- App zur Region veröffentlicht, bedeutet dies neben allen nützlichen Funktionen eben auch Werbung. Ein Beispiel ist „iSki Austria“ fürs iPhone: Hier gibt es von der Wettervorhersage über den Status von Pisten und Liften bis zu Karten fast alles zu Skigebieten in Österreich. „Bergfex/Ski“ (iPhone, 79 Cent) und „Ski Europe“ (iPhone 1,59 Euro) umfassen mit ähnlichen Informationen den gesamten Alpenraum.

Für Nokia-Handys gibt es weniger Apps, der „Sports Tracker“ aber funktioniert richtig gut.
Für Nokia-Handys gibt es weniger Apps, der „Sports Tracker“ aber funktioniert richtig gut.

„iTrailMap“ (Android und iPhone, kostenlos) und „Satski“ (verschiedene Handys, z.T. kostenlos) gehen sogar über Europa hinaus. Neben diesen allgemeinen kommen immer mehr lokale Programme hinzu, als Beispiel sei das kostenlose iPhone-App „Skiwelt“ der Region Wilder Kaiser genannt. Suchen Sie gezielt nach Apps für ein bestimmtes Gebiet, schauen Sie auf der Seite der Bergbahnen oder des Tourismusverbandes im Internet.

Tachometer für Skifahrer

Zahlreiche Sport-Apps zeichnen Ihre Bewegung draußen auf, also zurückgelegte Strecke, Höhenmeter, Geschwindigkeit und vieles mehr. Diese Programme beschränken sich nicht aufs Skifahren, sondern eignen sich für alle Outdoor-Aktivitäten. Wichtig für Nokia-Geräte ist der „Sport- Tracker“ (gratis). „GPS-Tracks“ (ebenfalls gratis, iPhone, für Android ab Frühjahr) protokolliert nicht nur die eigene Bewegung, die 1: 25 000er-Karten der Schweiz sowie von Deutschland und Österreich helfen zudem bei der Orientierung.

Dazu gibt es mehr als 5000 fertige Touren sowie über 250 000 sogenannte POIs (Points of interest), also Informationen über Hütten usw. Auf praktisch allen Handy-Plattformen lässt sich der „Endomondo Sports Tracker“ (kostenlos) installieren. Zwei weitere App-Kategorien runden die Möglichkeiten beim Skifahren ab: Sicherheit und Augmented Reality. Zu den Sicherheits-Apps zählen „Mammut Safety“ (iPhone, kostenlos), „Hanglage“ (iPhone, 79 Cent) und „Ortovox“ (iPhone, kostenlos): Sie bieten unter anderem einen Hangneigungsmesser und über die GPSKoordinaten sowie die Anbindung an Wetter- und Lawinenwarndienste eine konkrete Gefahrenbeurteilung vor Ort.

„Satski“ bietet Ski-Infos aus aller Welt und läuft auf vielen Handys, hier dem Android-Gerät HTC Wildfire.
„Satski“ bietet Ski-Infos aus aller Welt und läuft auf vielen Handys, hier dem Android-Gerät HTC Wildfire.

Augmented Reality schließlich, übersetzt: „erweiterte Realität“, ermöglicht die schon genannte Gipfelbestimmung. Aus dem Standort (GPS), der Blickrichtung (Kompass und Lagesensor) und dem Abgleich mit einer Internet-Datenbank, „weiß“ Ihr Handy, was Sie sehen. Auf dem Display wird der reale Blick der eingebauten Kamera also mit virtuellen Informationen erweitert. So zeigen die Apps „Peak.ar“ (iPhone und Android, kostenlos) und „Peaks“ (iPhone, 2,39 Euro) alle Gipfel ringsherum. Wer dies das erste Mal sieht, staunt wirklich.

Das muss ein Smartphone können

Um die genannten Möglichkeiten, inklusive der Identifizierung von Berggipfeln im Panorama nutzen zu können, muss ein Handy über folgende Funktionen verfügen: Kamera, GPS-Chip, Kompass, Lagesensor, Internet (UMTS/HSDPA) und WLAN. Diese Voraussetzungen bringt fast jedes moderne Smartphone ab 200 Euro mit, das derzeit günstigste Gerät dieser Art ist das Vodafone 845. Es kostet ohne Vertrag und Einschränkungen knapp 100 Euro.

Text: Peter Stelzel-Morawietz