Die Lienzer Dolomiten: Mitten ins Herz!

Solotrip mit Lokalkolorit: Die Lienzer Dolomiten mit Einheimischen erleben

Die Luft ist wunderbar klar: Fernblick bis zum Großglockner! Im Nordosten glitzert der Schnee des Möll­taler Gletschers. Und doch kratzen die Temperaturen im Tal tagsüber noch immer an der 30-Grad-Marke. Allerdings nicht hier oben. Solange die Sonne scheint, ist es angenehm. Danach wird es schnell frisch – typisch Herbst. Sandra und Philipp ­nehmen sich in den Arm und genießen diesen friedlichen Moment in ihrer Heimat, fernab von Alltag und Stress …

Vor einer Woche freute ich mich auf die kommenden Tage im Gebirge. Aber ich war auch gespannt, was mich in den Lienzer Dolomiten erwarten würde. Nicht, dass mich das verunsichert hätte – ich kannte die Gegend ja aus dem Winter. Nicht, dass das Wetter schlecht gemeldet gewesen wäre. Und nicht, dass ich keine solide Tourenplanung gemacht hätte. Nein, hinter all das konnte ich getrost einen Haken ­setzen. Nur hatte ich leider niemanden gefunden, der mich ­begleitet: Die einen konnten, die anderen wollten nicht.

Zu lang, zu anspruchsvoll, zu unerfahren, zu wenig Zeit. Aber so ist das beim Bergsteigen: Man muss flexibel sein und fahren, wenn das Wetter passt und die Hütten Platz haben. Flexibel war ich, nur meine Freunde eben alle nicht. Also stand ich kurz vor Reiseantritt alleine da: mit grummelndem Bauch. Bis mir die rettende Idee kam. Wieso nicht einfach aus der Not eine Tugend machen?

Ich griff zum Telefon und rief Eva an. Eine Bekannte, die lange in Lienz gearbeitet hatte. Sie kannte dort Gott und die Welt. Mein Plan: mit Locals losziehen – jeden Tag mit anderen. "Das klingt spannend", fand Eva. "Ich meld’ mich morgen – da find’ ich sicher jemanden." Was soll ich sagen? Sie hatte nicht zu viel ­versprochen! Die Lienzer Dolomiten liegen im Süden Osttirols, an der Grenze zu Kärnten. Und auch Südtirol ist nicht weit.