Drei technische Weltrekorde bei der Eibseebahn-Nachfolgerin

Neue Seilbahn auf die Zugspitze vor Eröffnung

Kurz vor Weihnachten eröffnet die neue Seilbahn auf Deutschlands höchsten Gipfel. Die "Inbetriebnahmephase" läuft bereits. Eine Reportage in ALPIN 2018/01 beschäftigt sich vor allem mit den technischen Details. Ein kleiner Vorgeschmack...

Neue Zugspitz Seilbahn
© dpa

Seit zweieinhalb Jahren wird gebaut, jetzt ist - anders als beim Berliner Flughafen etwa - endlich ein Ende in Sicht. Der vor Baubeginn festgelegte Eröffnungstermin am 21.12.17 kann wohl eingehalten werden, obwohl es zwischenzeitlich Verzögerungen im Bauplan gab. Auch bei den geplanten Kosten von rund 50 Millionen Euro soll es geblieben sein. 

Erfreulich ist, dass es während den Bauarbeiten auf Deutschlands derzeit höchster Baustelle nicht zu Verletzten kam. Nur das Gipfelkreuz musste ein wenig leiden: Im Mai hatte ein Baukran den Strahlenkranz um das Gipfelkreuz beschädigt, sodass die Zugspitze einige Zeit lang "oben-ohne" da stand. Seit Anfang Dezember ist aber auch das wieder heil an seinem Platz

Aller Anfang ... Lesen sie hier unseren Artikel zum Beginn des Seilbahn-Baus

Die drei Weltrekorde der neuen Seilbahn: Höchste Stütze mit 127 Metern, längstes Spannfeld zwischen Stütze und Bergstation mit 3213 Metern und Überwindung des größten Höhenunterschiedes mit 1945 Metern. Die Panoramafahrt in den bis zum Boden verglasten Gondeln dauert etwa 10 Minuten. 

Die neue Bahn ist damit nicht schneller als die alte Eibseebahn von vor 55 Jahren, eher ein bisschen langsamer. Das liegt an der extremen Neigung. Dennoch sind wir zukünftig schneller auf dem Berg. Warum? Das ist eine der technischen Fragen, die wir in unserer Reportage in ALPIN 01/2018 beantworten. 

Nicht nur aus den verglasten Gondeln hat man eine tolle Aussicht, auch von der Bergstation mit Glasfasade ist der Blick auf 400 umliegende Alpengipfel in vier Ländern frei. Die Fensterputzer haben zukünftig ganz schön was zu tun...

<p>Aufmacher-Doppelseite unserer sechsseitigen Reportage in ALPIN 01/2018.</p>

Aufmacher-Doppelseite unserer sechsseitigen Reportage in ALPIN 01/2018.

Das Wetter hat gerade in der Schlussphase oftmals nicht das gemacht, was sich die Arbeiter gewünscht haben: Es musste viel Schnee geschippt und täglich Eiszapfen vom Kran abschlagen werden, um die Arbeiter unten zu schützen. Im Sommer entstand dadurch einmal eine Verzögerung von drei Wochen. Für die 30 Bauarbeiter am Gipfel bedeutete das: auch am Wochenende und an Feiertagen Arbeit. 

Hier zeigen wir Euch einige Fotos der neuen Zugspitz-Seilbahn in der Slideshow. 

Verschafft Euch mit den Videos einen Eindruck von der neuen Tal- und Bergstation!

Das Video zur neuen Talstation:

Das Video zur neuen Bergstation:

Der Betriebsleiter der Bayerischen Zugspitzbahn und Projektleiter auf der Baustelle auf Deutschlands höchstem Berg, Martin Hurm, sagt gegenüber der FAZ: "Hätten wir im Voraus geahnt, was da auf uns zukommt, wir hätten wohl gar nicht angefangen. Die Baustelle ist viel komplexer geworden als erwartet." Immer wieder musste ausprobiert, korrigiert und improvisiert werden.

Mit der Eröffnung der neuen Seilbahn auf die Zugspitze sind die Bauarbeiten noch nicht beendet. Ab Januar beginnt für etwa ein halbes Jahr der Umbau der Gastronomie am Gipfel. Es soll ein neues Restaurant geben.

Die Tickets auf die Zugspitze werden für Erwachsene 45 Euro kosten, Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren zahlen 36 Euro, Kinder 23,50 Euro. 

Die neue Seilbahn bietet ab Januar auch besonderer Schmankerl-Fahrten: Um sieben mit der Gondel auf den Berg, Frühstück bei Sonnenaufgang und dann eine Fahrt im frisch präparierten, unberührten Schnee. Mehr Informationen zu den "Sonnenaufgangsfahrten" und Buchungsmöglichkeiten findet Ihr hier

In unserer Reportage "Schöne neue Welt" in ALPIN 2018/01 könnt ihr mehr über die neue Seilbahn lesen. Das Heft bekommt Ihr am Kiosk oder über unseren Online-Shop.

1 Kommentar

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mo6451

Was dort geschieht ist ein Verbrechen an dem Berg. Ich war im Sommer dort, das letzte Mal. Hier zählt nur noch das Geld. Das man dafür ausgerechnet Deutschalnds höchsten Berg ausgesucht hat, tut mir im Herzen weh. Als kleines Mädchen bin ich auf der Zugspitze gewesen (Ende der 50er Jahre), da war es noch erträglich, heute ist es nur noch zum Abgewöhnen. Ich hoffe, irgendwann schlägt die Natur mal zurück, damit sich der Mensch mal wieder auf das Eigentliche besinnt.