ALPIN-Leser berichtete von unterwegs

So lief die Fischer Transalp 2016

ALPIN-Leser Christian Fetzer war von 22.02. bis 28.02. zusammen mit sieben anderen Teilnehmern und Skiprofi Axel Naglich unterwegs auf der großen Fischer Transalp-Tour 2016. Er schickte uns immer mal wieder Bilder und kurze Impressionen von seinem Abenteuer Alpenüberquerung.

Fischer Transalp 2016: ALPIN-Leser Christian Fetzer bei der Alpenüberquerung.
© Christian Fetzer

Am Montag, den 22. Februar, startete die Fischer Transalp 2016 für die acht TeilnehmerInnen, drei Berg- und Skiführer, Axel Naglich sowie zwei Betreuer der Firma Fischer. Den Auftakt fasst Christian kurz zusammen: "Wir hatten einen tollen ersten Tag, die Stimmung ist sehr gut. Jetzt sind wir in Tschlin, in einem sehr gemütlichen Hotel."

Auf der zweiten Etappe hatte die Gruppe mit Harsch zu kämpfen. Das Wetter hat allerdings, entgegen der Prognose, gehalten. "Stimmung unverändert gut. Homogene Truppe. Souveräne Leitung", so die Bilanz von Christian nach Tourentag zwei.

Der dritte Tag (Mittwoch) brachte perfekte Bedingungen für die Truppe. Nach dem Start in Spiss ging es auf den Malfraglopf (2776m) und anschließend in einer tollen Abfahrt nach Kappl.

Bei der vierten Etappe brachte das Wetter die Tagesplanung etwas durcheinander. Nebel und starker Schneefall sorgten dafür, dass beim Aufstieg - aus Sicherheitsgründen - auf Liftunterstützung zurückgegriffen werden musste. In einer für alle Teilnehmer fordernden Abfahrt (teilweise über gefrorenen Nassschneelawinen) wurde das Tagesziel Kaisers schließlich dann doch noch aus eigenen Kräften erreicht.

Auf der vorletzten Etappe ging es für das Team von der Widdersteinhütte in Warth Richtung Gemstelalpe. Bei der Abfahrt vom Geißhorn (2366m) durften sich die Alpenüberquerer noch über "frischen Pulver" freuen, ehe ihr Tagesziel Mittelberg erreichten.

"Wir sind wieder daheim. Die letzte Etappe führte uns von Mittelberg nach Oberstdorf", so ALPIN-Leser Christian. Bei der sechsten und letzten Etappe wurden die Teilnehmer wieder von der Sonne verwöhnt.

"An der Fiderepasshütte nochmals Fotostopp, dann in die letzte Abfahrt. Abschied bei einem letzten Radler an der Fellhorn-Talstation. Danke an alle, es war ein tolles Erlebnis."

Die sechs Etappen (22. - 27. Februar 2016) der Fischer Transalp 2016 von Italien über Österreich nach Deutschland:

  • Anreise, Sonntag: Reschen (IT)
  • 1. Tag, Montag: Vna (IT) - Tschlin (CH)
  • 2. Tag, Dienstag: Tschlin (CH) - Samnau (AT)
  • 3. Tag, Mittwoch: Spiss (AT) - Kappl (AUT)
  • 4. Tag, Donnerstag: Kappl (AUT) - Kaisers (AUT)
  • 5. Tag, Freitag: Kaisers (AUT) - Mittelberg (AUT)
  • 6. Tag, Samstag: Mittelberg (AUT) - Oberstdorf (GER)

Vorbereitung ist alles

Das hieß für den 35-Jährigen zunächst joggen und rauf aufs Ergometer. Skitouren geht er seit neun Jahren zwischen 20 und 40 pro Saison, wobei es in dieser leider erst fünf Skitourentage waren. "Aber es besteht ja berechtigte Hoffnung, dass sich dies demnächst mehr als verdoppelt," wischt der Crailsheimer alle Bedenken fort.

Er hatte für diese Saison bereits eine selbst organisierte Alpenüberquerung auf dem Zettel, allerdings hatte sich ein Mitgänger im letzten Tourenwinter am Knie verletzt, der andere konnte aus beruflichen Gründen nicht teilnehmen.

Aufregung gehört dazu

Die kam die Fischer Transalp gerade recht, aber ein bisschen Aufregung gehört auch dazu: "Die Route wird wohl aufgrund der Verhältnisse angepasst. Genaueres erfahren wir noch".

Dass lässt auch Peter Perhab wissen, Berg- und Skiführer der Tour: "Die Wettervorhersage zeigt sich durchwachsen und so wird es spannend bleiben. Aber das bringt eine Transalp mit sich. Sicherheit steht an oberster Stelle. Man muss sich an die Gegebenheiten der Natur anpassen und so gut wie möglich darauf reagieren. Je genauer du planst, desto härter trifft dich der Zufall. Eine gewisse Flexibilität in der Routenplanung bleibt also bis zuletzt bestehen."

Die einzelnen Etappen wurden im Vorhinein begangen, sogenannte Notausgänge gesucht, damit im Ernstfall Ausweichmöglichkeiten gegeben sind. Auch die Wetterverhältnisse wurden von den Bergführern mit Hilfe von ortsansässigen Personen akribisch verfolgt.

Davon bekam Christian allerdings wenig mit, er ließ sich stattdessen seine neuen Tourenschuhe anpassen und hofft, dass sich am Wochenende doch noch eine Testtour ergibt. "Ich freue mich darauf, dass neue Material einzuweihen und sehe dem Tourstart optimistisch entgegen", so der 35-Jährige, der bevor er nach Baden Würtemberg zog, drei Jahre in Graubünden gewohnt hat, wo er noch immer am liebsten unterwegs ist.

<p>Christian mit seiner Frau am Piz Buin.</p>

Christian mit seiner Frau am Piz Buin.

© Christian Fetzer

Erfahrener Skitourengänger

Er sieht sich selbst als einigermaßen erfahrenen Skitourengänger, hat Touren oberhalb von 4000 Metern und im Bereich SS (Schweizer Bewertung) absolviert. "Gerne gehe ich auf sportliche Touren, oder auch auf Genusstouren mit meiner Frau."

Und was kommt nach der Transalp, bei der neben den acht Teilnehmern, drei Berg- und Skiführer, Axel Naglich sowie zwei Betreuer der Firma Fischer dabei sind? "Meine weiteren Wunschgipfel sind die Königspitze, der Piz Bernina, der Piz Arblatsch, der Piz Linard,..."

Text von mst

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